Kampfgeist

Lesezeit: 3 Minuten

Kampfgeist – manchmal geht’s deswegen auf die Knochen, weil es um alles geht!

Gespannt

Als ich heute Morgen, an meinem freien Tag, nach dem leckeren Frühstück mit frischen Croissants und Brötchen nach oben in Richtung Arbeitszimmer ging, war ich schon ganz gespannt. “Was ist heute wohl dran?”, habe ich gedacht, als ich meine Bibel-App öffnete. Dann tauchte der folgende Tagesvers auf dem Bildschirm auf:

Tagesvers 17.04.2021 der Bibel-App You Version

Der Hintergrund

Diese Sätze hatte der Apostel Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus in einem Brief ans Herz gelegt.

Timotheus muss zu dieser Zeit noch verhältnismäßig jung gewesen sein1, hatte aber bereits eine große Verantwortung. Als Paulus aufbrach, um seinen Missionsreise in Richtung Europa fortzusetzen, ließ er Timotheus als Aufseher über die Gemeinde in Ephesus zurück.2

Seinem Brief können wir entnehmen, dass die Situation in der Gemeinde zu diesem Zeitpunkt sehr herausfordernd und anstrengend gewesen sein muss. So schreibt Paulus z.B. davon, dass mutig gegen falsche und geldgierige Lehrer und Propheten vorzugehen sei, um dummes Gerede, Irritationen und Streit zu vermeiden.3

Weiterhin waren offensichtlich eine gute Gemeindeleitung zu bilden und hierfür geeignete Leute als Diakone und Älteste auszuwählen und in ihr Amt einzusetzen.4

Darüber hinaus gab es einige wichtige Themen, wie z.B. das Gebet5, die Rolle und das Verhalten der Frauen6, die Unterstützung und das Benehmen der Witwen7 sowie die Unterordnung der Sklaven8, die geordnet und gefördert werden mussten.

In dieser noch recht jungen, multikulturellen Gemeinde in der im römischen Reich bedeutsamen Metropole Ephesus gab es also eine ganze Reihe „heißer Eisen“.

Um damit in einer guten Weise klarzukommen, brauchte der junge Timotheus viel Weisheit, Kraft, Mut, Geschick sowie einen starken und festen Glauben.

Der Apostel Paulus war für ihn so etwas wie ein geistlicher Vater9 und bemühte sich fürsorglich in diesem Brief, um Timotheus in dieser schwierigen Aufgabe anzuleiten, zu beraten und zu unterstützen.

Anstrengend

Natürlich haben die wenigsten von uns eine so besondere Aufgabe in der Gemeinde zu bewältigen wie Timotheus. Aber – ist das Leben als Christ nicht trotzdem ganz schön anstrengend?

Manchmal denke ich: „Was für ein Kampf?“ Als ob wir nicht schon genug mit unseren eigenen (Glaubens-)Schwächen, Zweifeln, Sorgen und Problemen zu tun hätten, stellen sich auch häufig noch widrige äußere Umstände und Schwierigkeiten ein. Oder es gibt andere Leute – Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn, Gemeindeleute oder Fremde – die sich uns oder unserem Glauben plötzlich entgegenstellen.

Ja, es gibt sie tatsächlich, die Momente, in der wir uns allein und tief drin, mitten im „Feindesland“ fühlen …

The fight of faith

Nicht nur, aber besonders für diese Situationen gilt dann auch uns diese Aufforderung des Apostels: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“

Es ist dann eben nicht nur ein „Problemchen“, das zu überwinden ist, sondern ein echter Kampf. Eine Herausforderung, die buchstäblich auf die Knochen geht und die alles von uns fordert.

Gleichzeitig ist es jedoch auch ein guter Kampf, da es sich um das dreht, was Christsein im Grunde ausmacht: den Glauben. Das bedeutet das Vertrauen auf Gott und die Zuversicht, die sich daraus speist, dass wir zu ihm gehören.

In diesen Kämpfen dürfen wir das große Ziel nicht aus den Augen lassen. Wir kämpfen in diesen Glaubenskämpfen darum, den Sieg – das ist die selige Ewigkeit bei Gott – zu erringen. Das ist unsere himmlische Perspektive, unser Fixpunkt, der heilige Berg, den wir als Christen zu erklimmen streben und den wir gleichzeitig aber auch schon von Gott fest zugesagt bekommen haben.

Darauf dürfen wir uns verlassen. Und diese Zuversicht ist nicht unbegründet. Nein, sondern sie ist verankert in der Tatsache, dass wir Berufene sind. Ja, genau: „Dazu hat dich Gott berufen.“ Mach dir das klar, lass das mal sacken! Berufen – genau so ist es!

Können wir das – im Eifer des Gefechtes – auch nicht immer sehen und schon gar nicht fühlen, so gilt uns auch dies: „… und das hast du vor vielen Zeugen bekannt.“

„Wirklich? Wann denn? Wie denn?“, magst jetzt fragen. Glaube mir, das Licht der Berufung Gottes kann nicht verborgen bleiben. In besonderen Momenten, z.B. bei deiner Taufe, oder auch in schlichten Alltagsbegegnungen. Der Glauben an den Einen, mag er auch noch so klein sein, hat Auswirkungen und prägt!


1 vgl. 1. Timotheus 4, 12
2 vgl. Timotheus 1, 3
3vgl. 1. Timotheus 1, 3 f. , 4, 1 – 5 und 6, 3 – 5
4 vgl. 1. Timotheus 3, 1 – 13 und 5, 17 – 22
5 vgl. 1. Timotheus 2
6 ebenda
7 vgl. 1. Timotheus 5, 3 ff.
8 vgl. 1. Timotheus 6, 1 f.
9 vgl. 1. Timotheus 1, 2

Bibelverse zitiert aus:
Hoffnung für Alle® (Hope for All)
© 1983,1996, 2002, 2009, 2015 by Biblica, Inc.®


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Gottes Plan beinhaltet, dass mit unbekannten Leuten an unwichtigen Plätzen zu belanglosen Zeiten etwas ganz Großartiges und Wunderbares geschieht.“

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