Eine besondere Zahlenkombination!

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Zahlen in der Bibel

Ich liebe Zahlen – und die Bibel ist voll davon! Wusstest du beispielsweise, dass die Bibel aus 66 Büchern besteht? Es gibt 39 Bücher im Alten und 27 Bücher im Neuen Testament. Die Bibel ist damit nicht nur einfach ein Buch. Sie ist eine ganze Bibliothek! Sie ist in einem Zeitraum von weit mehr als tausend Jahren entstanden.

Die Zahlen aus der Bibel bestimmen auch heute noch unseren Alltag. Gott hat die Welt in 6 Tagen erschaffen.1 Und am siebten Tag ruhte er davon aus. Daher haben wir eine Woche von 7 Tagen. Juden feiern den Samstag, Christen den Sonntag als freien Ruhetag. Unsere Zeitrechnung orientiert sich an der Geburt von Jesus Christus. Wir sprechen vom Jahr X nach Christi oder vor Christi Geburt. Viele Feiertage, wie zum Beispiel Ostern und Pfingsten haben ihren Ursprung in der Bibel.

Der Code

Eine Zahlenkombination wird häufig als Passwort am Geldautomat oder als Code für ein Schloss oder Schließfach benutzt. Mit einem solchen Zugangscode gelangt man dann an Geld, Edelmetalle, Schmuck oder sonstige Wertgegenstände. So ähnlich ist es auch mit dem Code 1.16.7. Er ist eine wichtige Zahlenkombination in der Bibel. Er führt zu einem großen Schatz. Allerdings geht es hier nicht um etwas von materiellem Wert, sondern um ein besonderes Wort von Gott. Deshalb ist es gut sich diesen Code 1.16.7 zu merken. Das gelingt am besten, indem man ihn immer wieder laut sagt und wiederholt.

Einteilung der Bibel

Da die Bibel insgesamt so umfangreich ist, stellte sich den Christen schon bald nach ihrer Zusammenstellung die Frage, wie am besten sicherzustellen ist, dass man sich über dieselbe Textstelle austauscht. Euthalius, der Diakon in Alexandria gewesen sein soll, legte im 5. Jahrhundert nach Christus durch seine Unterteilung des griechischen Textes des Neuen Testamentes die Basis für die spätere Einteilung in Kapitel und Verse.

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.

(1. Sam. 16, 7)

Die noch heute genutzte, weltweit weitgehend einheitliche Einteilung des Bibeltextes entwickelte der Franzose Robert Estienne im Jahre 1553. Bei seinen Arbeiten stützte er sich auf die durch den Engländer Stephen Langton, dem späteren Erzbischof von Canterbury, bereits im Jahre 1206 erstellte Kapiteleinteilung. Durch die Umsetzung dieser gleichzeitig ausgezeichneten wie simplen Idee hat heute jede Bibelstelle eine eigene Adresse. So kann sie schnell und vor allem eindeutig bezeichnet und gefunden werden.

Samuel

Die oben angesprochene Zahlenkombination 1.16.7 ist nach diesem System nicht vollständig. Denn eigentlich geht es mir hier um die Textstelle 1. Buch Samuel, Kapitel 16, Vers 7 oder kurz 1. Sam. 16, 7. Diese Bibelstelle beinhaltet einen ganz bekannten und wichtigen Ausspruch Gottes im Alten Testament. Er lautet: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“ Zu diesem Vers gibt es eine besondere Geschichte. Nein, eigentlich ist es nur eine halbe Geschichte.

Im alten Israel gab es einen außergewöhnlichen Propheten und Richter. Er hieß Samuel. Seit seiner Kindheit hatte er Gott gedient. Inzwischen war er alt geworden. Seine beiden Söhne hatten sich nicht als würdige Nachfolger erwiesen.2 In der Folgezeit wurde Saul der erste König von Israel. Doch auch er folgte Gott nicht treu nach und wurde schließlich durch den HERRN verworfen.

Eine besondere Mission

Eines Tages bekam der alte Prophet Samuel von Gott noch einmal einen Auftrag. „Samuel“, sprach Gott, „Fülle dein Horn mit Öl und gehe schnell nach Bethlehem. Unter den Söhnen Isais habe ich mir einen neuen König ausgesucht!“ Samuel erschrak: „Wie kann ich da hingehen? Wenn ich das tue, wird mich König Saul töten! Du weißt, dass er davor nicht zurückschrecken würde!“ „Denke nicht mehr an König Saul und trauere ihm nicht mehr hinterher“, antwortete Gott. „Nimm eine junge Kuh mit und sage den Leuten dort, dass du gekommen bist, um mir ein Opfer zu bringen. Lade Isai und seine Söhne dazu ein. Ich werde dir dann zeigen, was du tun und wen du mir als König salben sollst.“

Auftrag angenommen

Samuel gehorchte Gott. Er bereitete alles vor, nahm das Horn mit dem Salböl und eine junge Kuh und reiste nach Bethlehem. Als die Ältesten der Stadt ihn sahen, fingen sie an zu zittern und fragten ihn: „Kommst du in Frieden?“ „Ja, in Frieden“, sprach Samuel. „Ich bin gekommen, um hier in Bethlehem dem HERRN ein Opfer zu bringen. Bereitet euch vor, heiligt euch und dann kommt mit mir zum Opfer!“

Was wichtig ist

Samuel lud auch Isai und seine Söhne dazu ein. Als sie zum Opfer kamen, fiel ihm sofort Isais prächtiger Sohn Eliab ins Auge. Samuel dachte: „Das ist sicher derjenige, den sich Gott als neuen König ausgewählt hat.“ Aber der HERR sprach zu Samuel: „Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.3

Hier ist also dieser besondere Ausspruch Gottes und dies ist seine Geschichte und der Kontext, in dem er gesagt wurde. Worum geht es? Und was hat uns dieser Vers heute noch zu sagen?

Samuel war von Eliab beeindruckt. Isais Sohn war groß, kräftig und sah gut aus. „Dieser Mann wird bestimmt einen stattlichen König darstellen!“, dachte sich Samuel. Gottes Blick geht jedoch tiefer. Er legt einen völlig anderen Maßstab an als Samuel. „Was hilft es, wenn einer gut aussieht, aber mir nicht folgt und mir gehorcht?“, mag er überlegt haben.

Mit Gottes Augen sehen

Für Gott sind also – anders als häufig für uns – nicht die äußere Erscheinung sondern die inneren Qualitäten eines Menschen entscheidend. Der HERR sieht das Herz an. Das Herz steht in der Bibel für die Persönlichkeit eines Menschen. Es ist der Sitz des Willens, des Charakters, der Gefühle und der Einstellungen. Das Herz ist das, was die Person antreibt. Aus dem Herzen heraus kommen die Gedanken, Worte und Taten – Gutes, aber leider auch viel Schlechtes.4 Daher schaut Gott genau hierauf. Er ist auf der Suche nach Menschen, die treu sind, ihm vertrauen und ihm dienen. Das macht er auch heute noch. Er schaut auf unser Herz. Sein Blick durchdringt das Äußere. Was wird er bei dir finden? Wie ist es um dein Herz bestellt? Vor Gottes Augen können wir nichts verbergen. Er kann in deinem Herzen lesen wie in einem offenen Buch. Kannst du dir das vorstellen?

Wir wissen aus dieser Geschichte nicht ganz genau, was Gott über Eliab gedacht hat. Aber seine hohe Gestalt, seine Schönheit und Kraft konnten Gott nicht über den Zustand seines Herzens hinwegtäuschen. Und dort sah es wohl nicht so gut aus! Was war es, was Gott dort nicht gefiel? War es Stolz oder Eitelkeit? Ruhmsucht, Neid oder Gier? Was Gott auch immer in Eliab gesehen haben mag, hat dafür ausgereicht, dass Eliab für den HERRN nicht als König in Frage kam.

Die Konsequenzen ziehen

Was heißt das jetzt für uns? Gott hat eine völlig andere Art uns einzuschätzen. Wir sollten daher ebenfalls nicht nur auf das Äußere schauen. Das ist nicht entscheidend. Du solltest auf dein Herz achten. Das ist wichtig. Wird Gott das gefallen, was er dort sieht?

Wenn du feststellen solltest, dass dein Herz Gott wohl nicht gefallen wird, solltest du unbedingt handeln! Laufe zu Gott und vertraue es ihm an, was er sowieso schon weiß! Bitte Gott darum, dass er dein krankes und verdorbenes Herz wegnimmt und dir ein neues Herz schenkt. Wenn du das tust, wird wahr werden, was einst der Prophet Heskiel im Auftrag Gottes gesagt hat: „Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“5

Zur Vertiefung

  1. Warum hat es Gott bereut Saul zum König zu machen (siehe 1. Samuel 15)? Wie wird Sauls Äußeres beschrieben (siehe 1. Samuel 10, 23 f.)? Was war besonders an ihm?
  2. Warum wurde damals ein König „gesalbt“? Was hatte das für eine Bedeutung? Wieso hatte Samuel Angst, dass Saul ihn töten würde? Warum erschraken die Ältesten von Bethlehem, als Samuel zu ihnen kam?
  3. Was ist Gott, wenn er einen Menschen betrachtet, wichtig? Auf was achtet er besonders, wenn er jemanden in seinen Dienst stellen will? Wie würdest du reagieren, wenn Gott dir einen „kniffligen“ Auftrag erteilen würde?
  4. Wie ist es um dein Herz bestellt? Wie könntest du das prüfen bzw. einschätzen?
  5. Inwiefern kann Gott einem Menschen ein neues Herz schenken? Was bedeutet und wie geschieht das?

1 vgl. 1. Mose 1
2 vgl. 1. Samuel 8, 1 ff.
3 1. Samuel 16, 7
4 vgl. Matth. 15, 18 f.; Markus 7, 21
5 Heskiel 36, 26

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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