Mach dich bereit! (7) – Wachen und Beten

Lesezeit: 4 Minuten

Fühlst du dich im Stich gelassen?

Wenn du heftig angegriffen bist, dann kommt in der Regel noch etwas Schlimmes dazu. Du fühlst dich einsam und hilflos. Aber das muss nicht sein! Dieser Beitrag will eins ganz klar machen: Du bist nicht allein – in jeglicher Hinsicht!

Photo by Ben White on Unsplash

„Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen.“ (Epheser 6, 18)

Es geht um’s Ganze

Wir haben nun alle Teile der Waffenrüstung mehr oder weniger ausführlich behandelt und haben gese­hen, wel­chen Wert sie für uns haben und wie wir sie anwenden können. Wichtig ist noch ein­mal zu betonen, dass wir die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen müssen. Alle Teile unseres Körpers müssen geschützt und verteidigt werden.

Dies ist bedeutsam, weil die Angriffe des Bösen aus allen möglichen Richtungen und zu jeder Zeit kommen können. Er zielt auf unser Herz, unsere Gefühle, un­seren Willen und unsere Erfahrungen. Satan attackiert unseren Glauben und unseren Verstand.

Er probiert un­sere Lust und unsere Begierden zu wecken. Und er nutzt Zeiten körperlicher Schwäche und Unachtsamkeit aus. Außerdem bringt der Teufel uns in Versuchungen, er be­lügt und täuscht uns.

Sein Ziel ist es, uns zu entmutigen, zu verunsichern und zu verwirren. Er lässt nichts unversucht, um uns mürbe zu machen und niederzuringen. Jede List und Gemeinheit ist dem Bösen recht. Er bietet seine gesamte Kraft und seine mächti­ge Armee gegen uns auf.

Genau deswegen müssen wir mit der ganzen Waffenrüstung Gottes ausgestat­tet sein! Wir können diesen Angriffen des Bösen nur widerste­hen, wenn wir „stark in dem Herrn und in der Macht sei­ner Stärke“ sind.1 Dies ist es, was der Apostel so betont, bevor er die Waffenrüstung Got­tes darstellt und im Einzel­nen be­schreibt.

Eine letzte Aufforderung

Und dann schließt er diese Darlegung der einzel­nen Stücke der Waffenrüstung mit diesem besonde­ren Aufruf ab: „Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Fle­hen für alle Heiligen.“2

Wir können diese Waffenrüstung nur dann richtig anwenden und gebrauchen und damit in der Macht der Stärke Gottes stark sein, wenn wir dieser Aufforderung nachkommen. Das Gebet, das Bitten und Flehen im Geist, das Wa­chen mit aller Beharrlichkeit ist so wichtig! Vor dem Kampf, im Schlachtgetümmel, aber auch nachdem der Kampf abgeflaut ist und wir eine Pause ha­ben. Gerade in der Zeit der Ruhe, wenn alles still und friedlich erscheint, ist das Gebet und vor allem auch die Wachsamkeit so wichtig. Deswegen sagt der Apostel: „Al­lezeit!“

Unser Beistand

Manches Mal ist der Lebens­kampf so hitzig und es funktioniert, wenn überhaupt, nur noch ein kurzes Stoßge­bet! Wie gut, dass wir dann den Heiligen Geist als un­seren Beistand haben! „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir be­ten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seuf­zen.“3

Der Heilige Geist setzt sich in Bezug auf das Gebet für uns ein und hilft uns. Echtes Gebet ist immer Gebet, in dem der Geist Gottes einbezo­gen ist und wirkt. Dies ist genau der Punkt, an dem sich wahres Gebet von einem Vertrauen auf For­meln, auf ein (gedankenloses) Ritual oder ein rein mecha­nischem „Herunterrattern“ und endlo­ses Wiederhol­en von Gebetsversen und Liturgie unter­scheidet.

Im Gebet muss der Heilige Geist „drin“ sein, er muss beteiligt sein!4 Er leitet und führt uns. Der Heilige Geist schenkt uns das Gebet. Er ordnet unsere Gedanken und unseren Verstand. Er hilft uns, die richtigen Worte zu finden und in einer Gott wohlgefälligen Weise dem Herrn zu danken, ihn zu bitten, ihn anzuflehen, ihn anzubeten und ihn zu loben.

Insofern geht es nicht um deine „Ge­bets-Leistung“ im Sin­ne einer eigenen „Performance“ oder Arbeit. Stell dir doch einmal vor: Wenn der Heilige Geist, die dritte Person Got­tes, dabei ausgeschlossen ist, so ist damit doch Gott selbst nicht mehr dabei. Des­wegen sagt Jesus Christus: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“5

Wir sind nicht allein

Wir betrachten das Leben häufig nur subjektiv. Damit neigen wir dazu, uns zu isolieren und nur noch auf uns zu sehen. In der „Armee Gottes“ sind wir jedoch viele. Unsere christlichen Geschwister, das ist hier die Bedeutung des Ausdruckes „alle Hei­ligen“, stehen wie wir in diesem Kampf mit dem Bö­sen. Alle Christen sind daran beteiligt, weil sie zu Gott gehören und es der Kampf Gottes gegen Satan ist.

Der Teufel versucht uns glauben zu machen, wir wären ganz allein in diesem Kampf. Aber es geht nicht nur um uns. Wir sind keinesfalls allein in die­sem Kampf. Unse­re Geschwister kämpfen links und rechts, vor und hinter uns. Auch wenn wir es manch­mal nicht sehen kön­nen.

Das Heer Gottes ist eine ganze Armee. Wir können es manch­mal nicht fas­sen, aber die Zahl der Kinder Gottes ist groß. Und alle stehen in diesem Kampf. Daher sollen wir regel­mäßig und ausdauernd auch für unser Geschwis­ter im Glauben beten. Sie brauchen genau wie wir diese Macht der Stärke Gottes für diese Schlacht.

Bete da­her „allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist“ und wache „dazu mit aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heili­gen.“


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Zur Vertiefung

  1. Mit welchen Anfeindungen hat es Nehemia in Ne­hemia 6, 1 – 14, zu tun? Welche Listen und Tü­cken setzen seine Feinde gegen ihn ein? Wie be­gegnet Nehemia diesen Angriffen des Bösen? Was sagt diese Geschichte über den Glauben von Ne­hemia und sein Vertrau­en zu Gott aus? Welche Rolle spielte das Ge­bet für ihn? Was kannst du von Ne­hemia und seiner „Kampfführung“ lernen?
  2. Was heißt es „im Geist und in der Wahrheit“ zu be­ten (Johannes 4, 24; Judas 20 f.)?
  3. Welchen Stellenwert nimmt das Gebet in dei­nem (Glaubens-)Leben ein? Bei welchen Ge­legenheiten und wie betest du? An welchen Punkten fühlst du dich durch die bisher behan­delten Themen und Aspekte in Bezug auf das Gebet herausgefordert? Was möchtest du eventuell wie verändern?

1 vgl. Epheser 6, 10
2 vgl. Epheser 6, 18
3 vgl. Römer 8, 26
4 vgl. Judas 20
5 vgl. Johannes 4, 24

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

[Auszug aus dem Buch “Gefunden! Glauben. Leben. Hoffnung.” siehe auch bibelesewelt.de/buecher/ ]


Die vorherigen Beiträge der Serie “Mach dich bereit” findest du hier:
(1) Wahrheit
(2) Gerechtigkeit
(3) Frieden
(4) Glauben
(5) Heil
(6) Gottes Wort

Übrigens: Diese Serie ist eine Fortsetzung unserer Mini-Serie ÜBERLEBT!. Insofern lohnt es sich für dich bestimmt, auch dort bei Gelegenheit einmal reinzuschauen!


Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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2 Antworten

  1. Bibelleser sagt:

    Mit diesem neuen Artikel runden wir die Serie “Mach dich bereit!” ab. Bei der Behandlung der Waffenrüstung Gottes wird der Bibelvers, den wir uns dabei anschauen, manchmal nicht mehr behandelt. Das ist schade, denn ich denke, dass wir gerade von den Gedanken zu diesem Vers noch einmal sehr profitieren können. Ich hoffe natürlich sehr, dass insgesamt möglichst viele Leser die Beiträge dieser Serie mit Gewinn gelesen haben bzw. lesen werden. Insofern freue ich mich über jedes Feedback dazu!

  2. Bibelleser sagt:

    Hier eine wichtige Frage, die mir gestellt worden ist: “Wie passt das zwingend nötige Anlegen der “Waffenrüstung Gottes” mit Joh. 10,28 ” . . . und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.” zusammen?” Meine Antwort ist: Ein echter Christ ist insofern in Sicherheit, dass ihm die Errettung, die Zugehörigkeit zu Gott sowie der Himmel, also die Zukunft bei Gott, nicht genommen werden können. Darauf zielt u.a. Joh. 10, 28 ab. Satan lässt jedoch in der Zwischenzeit nichts unversucht, um den Gläubigen, Gottes Reich und damit Gott selbst Schaden zuzufügen. Zum Beispiel hat er großes Interesse daran, die Nützlichkeit des einzelnen Christen zu reduzieren und ihn in der Weise “unbrauchbar” zu machen, dass sein Zeugnis in der Welt ganz “armselig” ist und die Früchte in seinem Leben möglichst gering ausfallen. Daher sollen Christen wachsam sein, die Waffenrüstung Gottes anziehen und gebrauchen, um die Angriffe des Teufels abzuwehren.

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