Gottes Plan

Lesezeit: 5 Minuten

Was ist Gottes großer Plan? Wie setzt er ihn um und wie kann ich Teil davon werden?

Neuchâtel, Schweiz

Drei Männer – ein Land

Die Schweiz hat ein großes reformatorisches Erbe. Während Luther als die Galionsfigur der Reformation in Deutschland gilt, waren es in der Schweiz vor allem drei Männer, durch die Gott die Wiederentdeckung des christlichen Glaubens vorantrieb: Ulrich Zwingli (1484 – 1531, Reformator in Zürich), Jean Calvin (1509 – 1564, Reformator in Genf) und – weniger bekannt – Guillaume Farel (1489 – 1565, Reformator in Frankreich und der französischsprachigen Schweiz).

Guillaume Farel

Farel war ein kraftvoller und leidenschaftlicher Prediger und ein Förderer von Jean Calvin. Die Stadt Genf hat ihm nicht nur die Reformation zu verdanken, sondern auch, dass er Calvin für den christlichen Dienst in der Stadt gewinnen konnte.

Einen großen Teil seines Wirkens widmete Farel jedoch den Bürgern der Stadt und der Umgebung von Neuchâtel.

Blick von Neuchâtel auf den See; im Hintergrund die Alpen

Ein historisches Projekt

Ein wesentlicher Verdienst von Guillaume Farel und einigen Mitstreitern war auch, dass sie die Idee für die erste direkte Bibelübersetzung in die französische Sprache aus hebräischen und griechischen Manuskripten hatten. Dieses Projekt war eine sehr große Herausforderung. Es erforderte hohe Geldsummen, die Möglichkeit zu drucken und natürlich einen fähigen Übersetzer, den sie in Pierre-Robert Olivétan fanden.

Nach unermüdlicher Arbeit aller Beteiligten und Unterstützer konnte unter der Projektleitung und -koordination von Farel 1535 nach nur knapp drei Jahren die erste Ausgabe fertiggestellt werden. Sie wurde ein Riesenerfolg und fand nicht nur im Kanton Neuchâtel und der gesamten französischsprachigen Schweiz, sondern auch in Frankreich eine große Verbreitung.

Für beinahe 250 Jahre fußten alle weiteren französischsprachigen, protestantischen Bibelübersetzungsarbeiten auf der unter der Leitung von Farel durch Pierre-Robert Olivétan erstellten Übersetzung.

Neuchâtel, La Collégiale (Kirche rechts oben im Bild)

Eine Erinnerung aus Stein …

Noch heute befindet sich auf dem Platz vor dem Eingangsportal der Reformatorischen Kirche „La Collégiale“ von Neuchâtel eine eindrucksvolle Statue zu Ehren und zur Erinnerung an den großen Reformator, die Guillaume Farel mit hoch über dem Kopf erhobener, offener Bibel zeigt.

Farel hatte seinen französischsprachigen Zeitgenossen nicht nur die rettende Botschaft von Jesus Christus gepredigt, sondern ihnen auch die Heilige Schrift in ihrer Muttersprache gebracht.

Guillaume Farel, Reformator

… ein Licht in der Dunkelheit …

Was die genannten Reformatoren der damaligen Zeit gemein hatten, war die Rückkehr zur und die Rückbesinnung auf die zwischenzeitlich verlorengegangene und durch Traditionen und menschliche Irrlehren überhäufte und verschüttete biblische Lehre von der Gnade Gottes.

Diese durch Gottes Geist gewirkte geistliche Erweckung ging im 16. Jahrhundert wie ein Tsunami durch ganz Europa und steckte es in Brand. Die äußeren und inneren Bollwerke der Dunkelheit mussten erst niedergerissen werden, damit es in den Herzen der Menschen hell werden konnte.

Die Leute wendeten sich in Massen dem Glauben zu, erkannten ihre Schuld und Verlorenheit und bekehrten sich.

Neuchâtel, Rue du Château

… eine Botschaft, die lebt.

Knapp 1.500 Jahre vorher hatte der Apostel Petrus Gott gelobt und das, was zu dieser Zeit geschah, mit den folgenden Worten aufgeschrieben:

„Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ein neues Leben geschenkt. Wir sind von neuem geboren und haben jetzt eine sichere Hoffnung …“
(1. Petrus 1, 3)

Dies ist die Botschaft, die auch in unseren Tagen gültig ist. Die auch heute noch lebt.

Der große und allmächtige Gott hat sich in seinem Sohn Jesus Christus zu uns herabgelassen und uns besucht. In Jesus ist Gott Mensch geworden und hat uns freigekauft von Sünde und Tod. Er hat sich über uns erbarmt – er ist arm geworden für uns -, um uns freizumachen von einem sinn- und ziellosen Leben.1

Womit hat er bezahlt? Nicht mit Geld, Gold oder Silber, sondern mit seinem eigenen Leben.2

Aber Jesus ist nicht im Grab geblieben. Am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten. Deswegen feiern wir Ostern.

Dies ist die Basis, auf der wir neues Leben bekommen können. Dies ist die Grundlage, auf der der Heilige Geist wirkt. Gott ist souverän, sein Geist weht wo er will und schenkt Menschen die Wiedergeburt.3

Neuchâtel, Place des Halles

Was nötig ist

Das ist die Neugeburt, von der Petrus in dem obigen Vers schrieb und die Jesus Christus bei einer Gelegenheit dem jüdischen Ratsherrn Nikodemus erläutert hatte.4

Die Neugeburt ist nicht etwas, was erst in ferner Zukunft noch kommt, sondern etwas, das bereits geschehen ist. An jedem, der zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist und IHM nachfolgt.

Die Wieder- oder Neugeburt ist für den Christen ein MUSS. Die guten Taten, das Halten der Gebote und die Anzahl der Gottesdienstbesuche zählen nicht. Die Zugehörigkeit zu einer Kirche ist nicht entscheidend und die Taufe oder das Abendmahl retten niemanden. Aber die Wiedergeburt ist absolut notwendig!

Neues Leben

Neuchâtel, Rue des Chavannes

Hast Du neues Leben? Kannst du das sagen? Hast du erlebt, dass der Heilige Geist Gottes dich erfasst hat und dir ein neues Leben geschenkt hat? Bist du befreit worden von einem sinn- und ziellosen Leben und hast jetzt diese himmlische Hoffnung, die sicher ist?

Wenn ja, dann bist du Teil dieser wunderbaren Geschichte des Erbarmens Gottes. Dann ist dein Christsein echt, du gehörst zur Familie Gottes und kannst Gott, wie der Apostel Petrus, loben und ihm die Ehre geben.

Wenn deine Antwort auf diese Fragen „Nein.“ ist oder du unsicher bist, dann mache dich auf, Gott zu suchen, solange er zu finden ist5 und ruhe nicht eher, bis sich Gott deiner erbarmt hat, Jesus Christus dein Heiland geworden ist und du diese eine, diese feste und sichere Hoffnung hast.

Neuchâtel, Rue des Moulins

1 vgl. 1. Petrus 1, 18
2 vgl. 1. Petrus 1, 19
3 vgl. Johannes 3, 8
4 vgl. Johannes 3 sowie den Beitrag NeuGeboren
5 vgl. Jesaja 55, 6

Bibelverse zitiert aus:
Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft


Diesen Artikel gibt es übrigens auch in unserer neuen bibellesewelt.de-Veröffentlichung “zum Anfassen”:

Die vorherigen Beiträge der Serie “entdeckt.” findest du hier:
Eine Sommerreise
Das Grollen des Himmels
Le souffle sur la vallée


Mit folgenden Artikeln geht es weiter:
unvergänglich
Alles Gnade
In Not alles gut?
Orientierung
Stopp es!
Der Sauhund
Seid heilig!
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100 %-Vertrauen


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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2 Antworten

  1. Luise Brenner sagt:

    Danke für diesen aufschlussreichen Bericht über die Reformation in der Schweiz aber auch in Frankreich.
    Man kann nur wünschen, dass es dort auch heute noch viele wiedergeborene Christen gibt.
    Danke auch für die schönen Bilder.
    Gute Erholung und des HErrn Segen

    • Bibelleser sagt:

      Herzlichen Dank, ja die Schweiz ist noch christlich geprägt, zumindest empfinde ich das in der Gegend so, in der wir häufig unterwegs sind.

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