Der Schlüssel zur Freiheit

Lesezeit: 6 Minuten

Es geht ums Ganze!

Vieles schränkt uns ein und behindert uns, unser Leben so zu führen, wie wir es uns vorstellen. Davon wollen wir frei werden. Doch an welcher Stelle ist unsere Aufmerksamkeit und unser Einsatz für Freiheit wirklich lebenswichtig?

Eine dringende Botschaft

Ein Satz von Jesus Christus fasziniert mich immer wieder. Er steht im Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 32: „… und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Eigentlich ist das gar kein ganzer Satz, sondern nur ein Teil der Aussage Jesu. Trotzdem – er hat eine ganz starke Anziehungskraft auf mich. Warum? Das muss ich erklären. Für mich gibt es hier einige wesentliche Punkte.

Freiheit

Zunächst – es dreht sich in dieser Aussage Jesu um Freiheit. Das ist sein Thema. Ich finde, das geht mich persönlich etwas an. Weil ich das auf mich beziehen kann, fühle ich mich angesprochen und bin direkt hellwach.

Freiheit ist ein hohes Gut. Wenn ich mich entscheiden und handeln kann, wie es meinem persönlichen Willen entspricht, dann bin ich frei. So oder so ähnlich wird landläufig „Freiheit“ definiert. Freiheit ist also etwas ganz Positives. Zumindest soweit sie nicht auf Kosten oder zu Lasten anderer ausgeübt wird.

Freiheit ist eines der größten gesellschaftlichen Themen. Und wenn wir in die Geschichte schauen, war sie das eigentlich schon immer. Um Freiheit wurde gerungen, gestritten und gekämpft. Blutige und lange Kriege wurden dafür ausgetragen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Freiheit ist für eine Menge Menschen ein Ziel und eine Vision. In vielfacher Hinsicht. Sie hat jeweils einen besonderen Bezug. In der Regel geht es um eine Einschränkung oder einen Zwang, von der oder von dem man frei werden will. Das kann natürlich alles Mögliche sein. Und deswegen müssen wir immer genau nachfragen, worum es geht, wenn jemand sagt, dass er frei sein will.

Sünde

Was ist Jesu Anliegen in diesem Zusammenhang? Was ist der Zwang, von dem ER Befreiung in Aussicht stellt? Das können wir direkt ein paar Verse weiter nachlesen. Dort steht: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.“1

Sünde ist gemäß der Bibel nicht nur einfach eine schlechte Tat, sondern sie übt Herrschaft aus. Sie ist eine Macht, die die Menschheit versklavt. Alle Menschen sind ihr untertan.2 „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Alle sind sie abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“3, sagt die Heilige Schrift.

Jesus weiß, was die Herrschaft der Sünde über Menschen bedeutet und welchen Schaden sie anrichtet. Mit der Sünde als Sklavenhalter geht das Leben den Bach runter. Sie führt den Menschen in den Abgrund. Jeden!

Am Ende dieses Weges der Sünde steht der Tod. „Denn der Sünde Sold ist der Tod.“4 Damit ist nicht nur der leibliche, sprich der biologische Tod gemeint. Sondern auch der geistliche Tod, die ewige Trennung von Gott.

Das Thema Sünde betrifft also auch dich und mich. Ganz persönlich. Es geht dabei nicht nur sprichwörtlich, sondern ganz real „um Leben und Tod“.

Von dem unausweichlichen Weg der Sünde in den Abgrund und Tod bietet Jesus Befreiung an. Das ist der erste wichtige Punkt in unserem Text.

Wahrheit

Jesus gibt seinen Zuhörern noch eine weitere wesentliche Information. Er beantwortet die Frage, wodurch die Freiheit von dieser schrecklichen und todbringenden Macht der Sünde erreicht werden kann. „ … die Wahrheit wird euch frei machen.“

Was ist damit gemeint? Was ist das für eine Wahrheit? Es ist die Wahrheit über Gott, über Jesus Christus und über den Menschen. Es ist die Erkenntnis über die eigene Verlorenheit und darüber, dass die Errettung und Befreiung davon nur durch den HERRN Jesus Christus möglich ist. Er ist der Weg zurück zu Gott. Der einzige Weg.

Jesus Christus hat einen vollkommen exklusiven Anspruch. Er sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“5

Es gibt also nicht mehrere oder viele verschiedene Möglichkeiten, um zu Gott zu kommen. Die Bibel ist hier eindeutig, manche würden sagen völlig intolerant. Andere Glaubensrichtungen, Religionen und ihre Führer können nicht helfen; sie führen sonst wohin, aber nicht zu Gott. Nur durch Jesus Christus ist eine Verbindung, ein Zugang zu Gott möglich. Das ist eine Kernaussage der Heiligen Schrift.

Darüber hinaus macht Jesus eines deutlich: Er, Jesus, verkörpert diese freimachende Wahrheit.

Dies ist der zweite wichtige Aspekt dieser Botschaft Jesu.

Frei werden

Wie können nun Menschen diese Befreiung erleben? Wie können wir diese Wahrheit, von der Jesus hier spricht, bekommen?

Die Antwort auf diese Fragen hat Jesus in einen „Dreiklang“ gepackt. Sie lautet: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen …“6

(1) Am Wort bleiben

Das Kapitel 8 des Johannesevangeliums ist geprägt durch Jesu Auseinandersetzungen mit den Juden. Einige von ihnen fangen jedoch an, an ihn zu glauben. An sie richtet Jesus seine Worte ab Vers 31.

Es ist gut, sich für Jesus zu interessieren und ihm zuzuhören. Zu beginnen an ihn zu glauben, ist natürlich noch besser. Aber nachdem wir mit dem Glauben angefangen haben, gilt es an Jesus dranzubleiben, weiter ein offenes Ohr für ihn zu haben und seine Worte immer tiefer in uns eindringen zu lassen. Jesus soll, will und muss Raum in uns gewinnen.7

Was Jesus uns mitzuteilen hat, ist nicht immer „leicht verdaulich“ und schön. Oft muss ich ganz schön schlucken, wenn ich in der Bibel lese. Wir fühlen uns von Jesu Worten vielleicht angegriffen oder provoziert. So ist es den Juden damals gegangen.8 Dann ist es wichtig, trotzdem dabei zu bleiben und sich nicht einfach verärgert von Jesus abzuwenden.

Warum? Weil Jesus das Gute mit uns im Sinn hat. Er möchte eine positive Veränderung. Dafür muss er uns die Wahrheit sagen. Er muss uns zeigen, wie wir wirklich sind. Dafür reißt er uns bei der ein oder anderen Gelegenheit die schönen Masken vom Gesicht und hält uns dann den Spiegel vor. Damit wir sehen können, wie es in Wahrheit mit uns bestellt ist. Wie es tatsächlich, tief drinnen in uns aussieht. Und das tut manchmal ganz schön weh …

(2) Echte Jünger sein

Jesus sucht Leute, die ihm wirklich nachfolgen. Nicht solche, die nur an seinen Zeichen und Wundern interessiert sind. Die nur miterleben wollen, dass etwas Außergewöhnliches oder Verrücktes passiert.

Jetzt kommt es darauf an, dass wir unser ganzes Vertrauen auf Jesus setzen. Jesus freut sich darüber, wenn du dein Leben auf ihn baust. Das zeigt sich daran, dass du ihm in großen und in kleinen Dingen gehorchst. Bedingungslos. Auch wenn du nicht immer alles sofort verstehst und alle seine Gebote und Anweisungen nachvollziehen kannst.

Ob unser Glaube echt ist, beweist sich besonders in den schweren Momenten unseres Lebens. Oder wenn unser Glauben uns tatsächlich etwas kostet. Wenn er Verzicht oder Nachteile bedeutet.

Aber auch wenn alles gerade prima läuft, sollte der Glaube einen Unterschied im Alltag ausmachen, ist es wichtig, mit Jesus unterwegs zu sein.

Ein wichtiger Test

Ich frage daher: Was bedeutet dir dein Glaube, was bedeutet Jesus Christus dir tatsächlich? Ist dein Christsein eine gute Sache oder eine schöne Gewohnheit, mit der du dein Leben schmückst? Ist Jesus für dich ein toller Typ, ein Vorbild, zu dem du aufschauen und an dem du dir ein Beispiel nehmen kannst?

Ganz ehrlich – das wäre viel zu wenig. Jesus will dein Retter sein. Nein, das ist auch zu schwach! Jesus MUSS dein Retter sein. Dein Heiland, Erlöser und HERR.

Kannst du das so sagen? Bekennst du dich dazu? Wenn ja, ist das sehr gut. Wenn nein, dann befürchte ich, dass dein Christsein nicht echt ist und dass du dir vielleicht etwas vormachst. Dann empfehle ich dir, ganz neu und tief darüber nachzudenken und das für dich zu prüfen. Da es in der Tat „um Leben und Tod“ geht – um dein Leben – sollte dich das in Bewegung bringen. Am besten zu Jesus hin und nicht von ihm weg …

Gleichzeitig ist es mir wichtig zu betonen, dass ein Bekenntnis zu Jesus allein nicht ausreicht. Was, wenn es nur ein „Lippenbekenntnis“ ist? Auch dann wäre unser Christsein in Frage zu stellen. Wenn das Bekenntnis nicht in unseren Taten, unserem Verhalten und unserem Lebensstil seinen Ausdruck findet, dann ist unser Glaube wahrscheinlich tot und unser Reden darüber besteht nur aus leeren Worten. Deswegen heißt es ja auch Nachfolge. Ein echter Christ, ein wahrer Jünger folgt Christus nach und ist mit IHM auf dem Weg. Darauf kommt es an.

Eine Frage: Was hat Licht mit Dunkelheit gemeinsam? Antwort: Gar nichts! Jesus ist das Licht der Welt.9 Wenn du ihm nachfolgen und mit ihm leben möchtest, dann musst du raus aus der Dunkelheit. Das ist es. Ein Leben in der Finsternis und Gottlosigkeit, in den Abgründen der eigenen Begierden und falschen Sehnsüchte passt nicht dazu. Deswegen ruft uns Jesus da heraus und erwartet echte Jüngerschaft und Hingabe.

(3) Wahrheit erkennen

Wenn die Beschreibung „Sie bzw. er bleibt an Jesu Wort“ zutrifft, ist das der Beleg dafür, dass diese Person ein wahrer Jünger ist.

Ein echter Nachfolger wird, so sagt es Jesus, die Wahrheit erkennen. Dies ist mehr, als einfach nur eine Information zu bekommen. Es bedeutet die Wahrheit zu verstehen, sie von Herzen anzunehmen und sich damit zu identifizieren.

Es ist Jesus wichtig, dass seine Jünger „auf einer Wellenlänge“ mit ihm unterwegs sind. Er möchte uns nicht im Ungewissen lassen, damit wir nicht einfach blind hinter ihm „hertrotten“, sondern er möchte sich seinen Nachfolgern offenbaren. Es geht darum, dass wir eine persönliche Beziehung zu Gott und eine lebendige Gemeinschaft mit ihm haben.

Die Wahrheit zu erkennen, Gott zu erkennen bedeutet daher, dass nicht nur etwas im Kopf, in unserem Verstand ankommt. Nein, das umfasst auch das Herz, unsere Gefühle, den Willen, ja den ganz Menschen.

Gott will und wird seine Jünger segnen. Er bewirkt in uns eine neue Sichtweise, eine veränderte Perspektive: Auf die Welt, auf uns selbst, auf das Leben und auf Gott.

Der Schlüssel zur Freiheit

Der Schlüssel zur Freiheit ist also zusammengefasst keine Sache, sondern eine Person: Jesus Christus! Auf sein Wort zu hören und ihm nachzufolgen ist das Gebot der Stunde. Dazu sind wir aufgerufen.

Dabei gilt es keine Zeit zu verlieren. Dafür geht es einfach um zu viel. Da ist jeder Tag wertvoll.

Jesus möchte uns in die Wahrheit hineinführen, damit wir erkennen, wer und was wirklich wichtig ist. Seine Absicht ist es, uns frei von der Macht und Herrschaft der Sünde zu machen und unserem Leben eine neue Richtung und ein wunderbares Ziel zu geben.

Deswegen: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“10


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Zur Vertiefung und Ermutigung: Jesaja 61, 1 und Lukas 4, 16 – 22

Außerdem empfehle ich dir gerne die folgenden Beiträge, die inhaltlich sehr gut zu diesem Artikel passen:
Sündig gerecht?
Sicher!

Fußnoten:

1 Johannes 8, 34
2 vgl. Römer 3, 9
3 Römer 3, 10 – 12; vgl. auch Psalm 14, 1 – 3
4 Römer 6, 23
5 Johannes 14, 6
6 Johannes 8, 31
7 vgl. Johannes 8, 37; hier beklagt Jesus, dass seine Worte bei den Zuhörern nicht richtig ankommen und keinen Raum gewinnen.
8 vgl. Johannes 8, 33 und 37 ff.
9 vgl. Johannes 8, 12
10 Johannes 8, 31 f.

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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