Abgelehnt.

Lesezeit: 5 Minuten

Was weh tut

Es ist ein blödes Gefühl abgelehnt zu werden. Insbesondere, wenn es um etwas Wichtiges geht. Und noch schlimmer, wenn es voll persönlich ist. Dann kann die Zurückweisung richtig weh tun. Und einen wie eine große Last niederdrücken, so dass das Leben nicht schön ist.

Photo by Eric Ward on Unsplash
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… auch beim Zusehen

Letztens habe ich das in einem Film sehr intensiv miterlebt. Obwohl selbst nicht betroffen, war das schon heftig.

Eine junge Frau hatte immer viel mit ihrem Neffen und seinem Freund unternommen. Die Jungs waren leidenschaftliche Kletterer. Also hat diese junge Frau sie immer wieder zu Klettertouren mitgenommen. Und so hatten sie tolle Erlebnisse in den Bergen und sehr viel Freude miteinander.

Eines Tages aber passierte es. Einer der Jungs rutschte an einem steilen Kletterabschnitt ab und riss dabei auch seinen Freund mit in die Tiefe. Die junge Frau konnte den Absturz nicht verhindern. Sie hatte alles richtig gemacht. Dennoch starb ihr Neffe bei dem Unfall. Und sein Freund hatte sich so schwer das Bein verletzt, dass er danach nie wieder richtig laufen konnte.

Das war natürlich eine riesige Tragödie. Für die beiden betroffenen Familien und für die Leute aus dem kleinen Bergdorf, in dem sie alle wohnten.

Ein Sündenbock

Kaum hatte sich aber der erste Schock darüber gelegt, war auch schon eine Schuldige für dieses Drama ausgemacht: Die junge Frau.

Selbstverständlich machte ihr keiner der Leute aus dem Dorf einen direkten Vorwurf. Aber hinter ihrem Rücken wurde kräftig darüber getuschelt. „Das Wetter war doch viel zu schlecht für eine Klettertour.“ „Sie hätte diese schwierige Route auf keinen Fall mit den beiden Jungs gehen dürfen.“ „Sie hätte die Jungen besser absichern müssen.“ „Die Verantwortung lag bei ihr. Sie hatte die Aufsichtspflicht und hätte das Klettern rechtzeitig abbrechen müssen.“ Alle diese Vorwürfe lagen unausgesprochen in der Luft. Und in den Blicken der Dorfbewohner.

Ein unverzeihlicher Entschluss

Noch schlimmer war, was sich nun bei der jungen Frau daheim abspielte. Mit ihrer Schwester zusammen bewirtschaftete sie eine kleine Gastwirtschaft sowie einige Fremdenzimmer für Bergtouristen und Wanderer.

Die Schwester kam einfach nicht über den Tod ihres Sohnes hinweg. Dieses Unglück lastete sie der jungen Frau an. Zwar konnte niemand ihr einen direkten Fehler nachweisen. Aber moralisch machte die Schwester sie dafür voll verantwortlich. Sie hätte an diesem Tag einfach nicht mit den beiden Jungen diese gefährliche Kletterei machen dürfen.

Verbitterung

Über ihren eigenen Verlust verbitterte die Schwester. Und sie ließ die junge Frau spüren, dass sie sie für schuldig hielt. Bei jeder Gelegenheit. In kleinen und großen Dingen, in Gesten und Blicken, in der gesamten Art und Weise, wie sie sie behandelte.

Die Schwester zeigte der jungen Frau ständig die kalte Schulter und demütigte sie, wo sie es nur konnte.

Das tat schon beim Zusehen weh und ich habe echt mitgelitten. Mit der jungen Frau – aber irgendwie auch mit ihrer Schwester, die ihren Sohn auf so tragische Weise verloren hatte.

Und das war nur ein Film!

Die Realität

Leider sieht es in der Wirklichkeit oft nicht besser aus. Überall auf dieser Welt erfahren Menschen Ablehnung. In unterschiedlicher Form und Intensität. Weil sie vielleicht etwas falsch gemacht haben. Oft aber auch einfach nur, weil sie anders sind, weil sie irgendwie nicht dazugehören. Möglicherweise nerven sie gerade oder tauchen zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf, in dem man eben keine Zeit für sie hat und sich um ihre Anliegen kümmern kann.

Es passiert in Familien, in der Nachbarschaft, im Kindergarten, in der Schule und am Arbeitsplatz. Leider gibt es das überall.

Und viele Menschen leiden darunter. Manchmal über Jahre oder ihr ganzes Leben lang. Es gibt Leute, die gehen daran regelrecht zu Grunde. Und es sind nicht wenige. Viele werden darüber auch krank. So krank, dass unsere sozialen Einrichtungen voll von solchen Menschen sind.

Das ist wirklich ein Jammer!

Die Täter

Gerade wird mir klar, dass es da, wo es Opfer gibt, auch Täter geben muss. Ich habe schon selbst einiges an Ablehnung erfahren. Mit Bestürzung muss ich jedoch feststellen, dass ich in meinem Leben auch schon jede Menge Menschen abgelehnt und dadurch verletzt habe. Zumindest an einige Situationen kann ich mich noch lebhaft erinnern. Das beschämt mich. Und ich frage mich: „Was läuft da bloß schief?“

Eine Einladung

In der Bibel habe ich heute einen starken Satz gelesen. Jesus Christus hat ihn gesagt.

In Johannes 6, 37 steht:
„ … wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“

Das ist großartig! Was für eine Zusage! Sie gilt den Opfern von Ablehnung. Aber auch den Tätern.

… für alle!

Dies ist eine Einladung von Gottes Sohn. Und damit auch von Gott selbst. Das ist ein „Herzliches Willkommen!“ für jeden. Die Tür zu Jesus ist ganz weit offen. Keiner ist ausgeschlossen.

Ich kenne dich nicht. Mir ist nicht bekannt, wer du bist, woher du kommst, was du erlebt hast. Aber eines weiß ich: Diese Einladung gilt auch dir! Egal, ob du gerade „obenauf“ oder bereits ganz tief unten bist. Vielleicht hat dich schon jeder aufgegeben. Du sagst selbst: „Mit mir wird das nichts mehr.“ Und du bist ohne Hoffnung. Trotzdem!

Wieso ich mir da so sicher bin? – – – Weil ich sehe, dass Jesus Wort hält. Dass er das nicht einfach so dahersagt.

Geprüft

Wie ich darauf komme? Nun, ich möchte dir einige Beispiele nennen. Es gibt eine ganze Reihe davon in der Bibel. Von Leuten, die Ablehnung erfahren haben und denen sich Jesus in ganz besonderer Weise annimmt.

Beweis (1)

Als einige Eltern ihre Kinder zu Jesus bringen wollen, werden sie von den Jüngern schroff zurückgewiesen. Doch Jesus schreitet ein und sagt: „Lasset die Kinder zu mir kommen …“1

Beweis (2)

Als Jesus einmal die Stadt Jericho verlässt, sitzt ein Blinder am Wegesrand. Als er hört, dass Jesus vorbeigeht , schreit er um Erbarmen, damit Jesus ihm hilft. Viele schimpfen, damit er aufhört. Jesus aber lässt ihn zu sich rufen und macht ihn sehend.2

… und Weitere

Jesus kümmert sich auch immer wieder um Leute, mit denen niemand etwas zu tun haben will oder vor denen die Menschen Angst haben. So befreit er einen gefährlichen Mann, der von Dämonen besessen ist3 oder kümmert sich um eine kranke Frau, die wegen ihrer Unreinheit am Rande der Gesellschaft steht.4 Er gibt sich mit Zöllnern, Sündern5 und mit Ausländern ab.6 Zu seinen Jüngern gehörte ein Widerstandskämpfer.7 Er wendet sich einem Schwerverbrecher zu.8 Und er macht aus seinem schlimmsten Verfolger den berühmtesten Missionar.9

Brauchst du noch mehr Beweise?

Das Versprechen

Was könntest du falsch gemacht haben, das Jesus davon abhalten würde, dich anzunehmen, wenn du zu ihm kommst? Welche Schwachheiten, Krankheiten oder Defizite sollte er nicht überwinden können? Welche Schuld und Sünde könnte zu groß sein? Wieso sollte er dich also abweisen?

Wenn wir die Bibel gründlich lesen, werden wir feststellen, dass es nie einen besseren, ehrlicheren und barmherzigeren Menschen auf dieser Welt gegeben hat als Jesus Christus, Gottes Sohn. Auf sein Wort, das zeigen alle in der Heiligen Schrift überlieferten Ereignisse, kann man sich verlassen. Zu einhundert Prozent!

Also, auch wenn du schon tausendmal Ablehnung erfahren hast – komm doch zu Jesus! Schütte ihm im Gebet dein Herz aus. Er wird dir nicht die kalte Schulter zeigen, sondern dich so annehmen wie du bist. Er sagt es ja selbst: „ … wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“10


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Zur Vertiefung und Ermutigung: Matthäus 11, 25 – 30

1 Lukas 18, 16
2 vgl. Markus 10, 46 – 52
3 vgl. Markus 5, 1 – 20
4 vgl. Markus 5, 25 – 34
5 vgl. Matthäus 9, 10 -13
6 vgl. Markus 7, 24 – 30; Lukas 7, 1 – 10; Johannes 4, 1 – 45
7 vgl. Lukas 6, 15; die Zeloten waren Anhänger einer jüdischen Bewegung, die sich gegen die römische Oberherrschaft auflehnte
8 vgl. Lukas 23, 40 – 43
9 vgl. Apostelgeschichte 9, 1 – 31
10 Johannes 6, 37

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Gottes Plan beinhaltet, dass mit unbekannten Leuten an unwichtigen Plätzen zu belanglosen Zeiten etwas ganz Großartiges und Wunderbares geschieht.“

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