Unerwartet.

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Bild von artsehn auf Pixabay

2020 – ein in jeglicher Hinsicht außergewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende zu. Nach wie vor gibt es – man mag es kaum noch hören – nur ein beherrschendes Thema: Die Corona-Pandemie.

Vor diesem kleinen, stacheligen Virus verbeugt sich die ganze Welt. Viele Millionen Menschen sind mittlerweile davon betroffen. Die Bevölkerung und die Wirtschaft leiden. Bilder von überfüllten Krankenhäusern flimmern über die Bildschirme. Die Todeszahlen sind erschreckend. Um dies etwas abzumildern, gehen manche Medien dazu über, bei jedem neuen Todesfall das meist hohe Alter des Opfers zu erwähnen. Als wenn das diese Nachrichten besser machen würde!

Selbst vor Ministern, Regierungschefs und Präsidenten macht diese Seuche nicht halt. Dank Sonderbehandlung stehen solche Persönlichkeiten jedoch häufig sehr schnell wieder vor der Kamera und lassen sich als Überwinder feiern.

Und dann gibt es noch diejenigen, die diese ganze Misere nicht wahrhaben wollen, die sie herunterspielen oder sie als ein perfides politisches Machtinstrument zur Unterdrückung von Freiheit und Menschenrechten betrachten: Die Corona-Leugner, Querdenker und Verschwörungstheoretiker. Und so staunen wir über Aufmärsche und Demonstrationen sowie skurrile Auftritte von Alltagshelden, die sogar den Vergleich der Pandemiemaßnahmen der Behörden mit der Diktatur im Dritten Reich nicht scheuen.

Derweil sterben in Äthiopien und anderswo Hunderttausende in Kriegswirren, an Unterernährung oder durch unbehandelte Krankheiten – unbemerkt von einer durch die Industrienationen dominierten Medienlandschaft, die sich, wie immer, nur mit den vermeintlich wichtigen Themen beschäftigt. So findet das tatsächliche Weltgeschehen lediglich in minimalistischen Ausschnitten in der Presse ihren Widerhall. Worüber nicht geschrieben und berichtet wird, das scheint nicht zu geschehen. Das Leid und Elend einfach auszublenden, macht es allerdings auch nicht weniger hässlich und beschämend.

Nun stehen wir kurz vor Heilig Abend. Die schön dekorierten Läden, Boutiquen und Restaurants in den Innenstädten sind schon seit Tagen geschIossen, die Fußgängerzonen wie ausgestorben und die hell leuchtende Weihnachtsbeleuchtung macht die ganze Szenerie irgendwie unwirklich. Verrückte, düstere Welt!

Spulen wir die Zeit zurück – etwa 2.000 Jahre. Die ganze Welt verbeugt sich vor einer Kampfmaschine: Dem römischen Imperium. Mit seinem gut ausgerüsteten und durchtrainierten Heer und seiner überragenden Kriegsführung, Eroberungs- und Herrschaftsstrategie hat es die ganze Welt im Griff. Niemand kann ihm widerstehen, diesem scheinbar zivilisierten Volk vom Tiber, dessen Kaiser sich als Retter und als Gottessohn verehren lässt.

Der Glanz Israels und seines Gottes ist schon lange verblasst. Das jüdische Volk wird regiert von einem Fremden, einem grausamen, gottlosen Marionettenkönig. Die wahre Macht hat jedoch der römische Statthalter. Vor einigen Jahrhunderten ist die Stimme des letzten Propheten verstummt. Es herrscht eine große Dunkelheit.

Natürlich ist nicht alles gleich. Aber damals wie heute gibt es eine entscheidende Parallele: Die Welt rechnet nicht mit Gott!

Warum auch? Sie ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Die Frage nach Gott ist nicht relevant, sie hat nichts mit der erlebten Wirklichkeit zu tun. Welche Rolle könnte er dort auch spielen? Gibt es ihn überhaupt? Ist er nicht einfach nur ein Hirngespinst weltfremder Träumereien, eine unerfüllte Sehnsucht unverbesserlicher Romantiker?

Weihnachten 2020. Konsum und Kommerz haben kapituliert. Die üblichen Weihnachtsmärkte wurden erst gar nicht aufgebaut. Die Adventsstimmung will nicht so recht aufkommen. Wir sind im Lockdown …

Macht uns das bereit für die Ankunft des Einen? Wird es uns dieses Jahr gelingen, uns auf denjenigen zu konzentrieren, dessen Kommen damals, vor etwa 2.000 Jahren, die Geschichte völlig verändert hat und vor dem letztlich auch dieses gottlose, römische Weltreich kapitulieren musste? Oder werden wir diese Weihnachtsbotschaft auch in diesem Jahr wieder überhören oder umdeuten in ein schönes, zauberhaftes Wintermärchen, das uns lediglich dazu dient, die Feiertage und diese ansonsten so trostlose Zeit zwischen den Jahren „aufzuhübschen“? Dann allerdings würden wir wieder einmal das Wesentliche verpassen …

Tatsächlich hat dieses Wunder, diese Weihnachtsbotschaft einen Namen: Immanuel.
Diesen Namen erwähnt die Bibel, Gottes Wort in einem Satz:

»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. (Matthäus 1, 23)

Dieser Satz ist so einfach und schlicht, dass wir ihn ganz schnell überlesen können und uns damit seine radikale Botschaft entgeht.

In diese, unsere dunkle Welt hat Gott seinen Sohn gesandt. Nicht wir sind zu Gott gekommen oder – Habt acht! – wir sind Gott geworden, sondern GOTT ist MENSCH geworden und ist zu uns gekommen. Als ein hilfloses Baby. Das alles ist geschehen in einem unbedeutendem Land, in einer unwichtigen Stadt, an einem armseligen Ort. Und dennoch ist ER der Retter der ganzen Welt.

Wir leben in einer Zeit großer Trübsal und Hoffnungslosigkeit. Weihnachten steht vor der Tür. Wir feiern, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes geboren ist. ER lebt, will und kann auch dein Retter und Heiland sein.

Was also muss und soll noch geschehen, dass du auf IHN achtest? Viel einsamer und ruhiger als dieses Jahr kann es zu Weihnachten wohl kaum sein. Nimm dir doch über die Feiertage bewusst die Zeit, um auf Gott zu hören. Sicher steht bei dir irgendwo noch eine Bibel im Schrank. Über’s Smartphone hast du auf jeden Fall Zugriff darauf. Was hält dich dann noch davon ab, dich IHM zuzuwenden?

Jesus Christus wartet auf dich. Er hat dich schon längst im Blickfeld. Und er möchte dir neue Hoffnung und neue Zuversicht für dein Leben schenken. Glaub mir, es gibt niemand anderen, der Risiken in Chancen verwandelt und aus Unsicherheit Sicherheit macht. Vertraue doch auf IHN – auf Immanuel, den „Gott mit uns“!


Bibelverse zitiert aus:
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Gottes Plan beinhaltet, dass mit unbekannten Leuten an unwichtigen Plätzen zu belanglosen Zeiten etwas ganz Großartiges und Wunderbares geschieht.“

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