Unser Zufluchtsort

„Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!
HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!“ (Psalm 18, 2 + 3)
Das Leben ist nicht einfach. Das gilt auch für Christen. Wir werden nicht in Watte gepackt, sodass alle Einschläge des Lebens weich abgefedert werden. Dennoch haben Gläubige immer wieder die Erfahrung gemacht: Gott ist ein Fels und eine Burg, in der sie Schutz finden! Mögen die Stürme des Lebens noch so schwer toben, scheinen alle Umstände widrig und die Lage ausweglos zu sein, so haben sie doch in den Kämpfen und inmitten ihres Leidens immer wieder tiefen inneren Frieden in Gott gefunden. Am Ende haben sie Rettung erfahren oder aber, trotz aller Widrigkeiten, jubilieren und triumphieren können.
David
David konnte ein Lied davon singen. Wie hatte er sich für sein Volk Israel und seinen König Saul eingesetzt und aufgeopfert. Keine Mühe, keine Gefahr und keinen Kampf hatte er gescheut. Dennoch wurde er hintergangen und verraten, verfolgt und gejagt. Er musste sich an entlegenen und einsamen Orten, in wüsten Gegenden und in den Bergen, ja sogar im Herrschaftsgebiet der Feinde Israels vor den Nachstellungen Sauls, der seinen Tod wollte, verbergen und verstecken.
Oft litt er unter Hitze oder Kälte, Hunger und Durst. Nirgendwo konnte er sich auch nur einen Augenblick sicher fühlen. Immer musste er auf der Hut und wachsam sein. Niemals war ihm wirkliche Ruhe und Frieden vergönnt. Das Schwert war sein ständiger Begleiter. Er musste seine Waffen jederzeit griffbereit haben und ungezählte Male sein Leben damit verteidigen. Nur wenigen Menschen konnte er wirklich vertrauen. Viele haben ihn bitter enttäuscht, fallen gelassen oder wollten ihn ans Messer liefern. Davon konnte er erzählen.
Von Gott gewählt
Doch David war ein von Gott ausgewählter Mann. Was sein Leben besonders auszeichnet ist, dass er ein tiefes Vertrauen zu und einen großen Glauben an Gott hatte. Und Gott hat ihn nie enttäuscht. Auf ihn konnte er sich verlassen. Wenn wir heute seine zahlreichen Dichtungen und Lieder im Buch der Psalmen lesen, dann geht es bei all den Kämpfen und Nöten, von denen er dort berichtet, vor allem darum, wie Gott ihn gerettet, bewahrt und gesegnet hat. Darum sind seine Psalmen ein Lobpreis für Gott.
David berichtet darüber, dass Gott für ihn ein Fels und eine Burg ist. Ein Fels bietet einen festen Grund, auf dem man sicher stehen kann. Wenn das Haus auf Felsen gebaut ist, dann kann es einem Unwetter gut standhalten. Genauso ist dein Lebenshaus gut gegründet, wenn du auf Jesus Christus baust.1 Die Stürme des Lebens mögen dich schütteln und rütteln. Doch du bist in Sicherheit.
Eine Burg
Eine Burg ist ein spezielles Bauwerk. Sie ist extra dafür konstruiert, um den Angriffen der Feinde standzuhalten. Alles ist auf diesen einen Zweck ausgerichtet. Der Ort, an dem sie steht, wurde besonders im Hinblick auf diese Absicht ausgesucht. Die Wohngebäude und Verteidigungsanlagen sind durch starke Wände geschützt. Die gesamte Anlage ist durch eine hohe und dicke Mauer sowie häufig noch von einem tiefen und breiten Wassergraben umgeben. Es gibt Unterkünfte für die Soldaten sowie Räume für die Waffen, Geschosse und die notwendigen Vorräte. Der Trinkwasserbedarf wird durch einen Brunnen oder durch Zisternen sichergestellt. So ist alles dafür getan, dass selbst lange und schwere Belagerungen zu überstehen sind.
Genauso ist Gott. Er umgibt dich von allen Seiten. Du bist in ihm geborgen. Du hörst das Lärmen und Toben der angreifenden Feinde. Doch du bist sicher. Gott ist dein Schutz. Er ist dein Zufluchtsort und Hort. Er ist ein großer und mächtiger Gott. Gegen ihn kommt niemand an. Böse Menschen, Hölle und Teufel mögen dir drohen und dich angreifen. Aber Gott wird sie besiegen. Er ist der Starke und Mächtige. Er wird dich erretten. Gott ist dein Schild und dein Schutz! Und er ist der Garant deines Heils!
Zur Vertiefung
- Lies 1. Samuel 24 und 26: Wie handelt David in Zeiten der Verfolgung und Gefahr? Warum nimmt er sein Schicksal nicht selbst in die Hand und schafft sich mit Gewalt seinen größten Widersacher und Verfolger vom Hals? Was sagt dies über seinen Charakter und über seine Beziehung zu Gott aus? Inwiefern kann man sagen, dass David einerseits „gottesfürchtig“ ist und andererseits ein großes Gottvertrauen hat?
- Gibt es einen Moment in deinem Leben, in dem du besondere Bewahrung und Gottes Eingreifen erlebt hast? Woran machst du fest, dass in dieser Situation Gott seine Hände im Spiel hatte?
- Wie könntest du in Zeiten der äußeren Not und Bedrängnis inneren Frieden bekommen? Hast du das schon einmal erfahren? Wie kannst du in solchen Situationen bei Gott Zuflucht suchen? Welche Verheißungen Gottes, Begebenheiten in der Bibel oder Bibelverse machen dir in schwierigen Augenblicken besonders Mut, um durchzuhalten?
1 vgl. Lukas 6, 47 f.
Alle Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
[Auszug aus dem Buch „Gefunden! Glauben. Leben. Hoffnung.“ siehe auch bibelesewelt.de/buecher/ ]