Die Sinnfrage (2)

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Die zwei Ebenen

Aus biblischer Sicht gibt es auf die Frage nach dem Sinn des Lebens konkrete Antworten, und zwar auf zwei Ebenen. Zunächst einmal geht die Bibel intensiv auf die Frage nach dem Sinn und der Bestimmung unseres Lebens in und auf dieser Welt ein. Dieser Aspekt zieht sich durch die gesamte Bibel, durch Altes und Neues Testament. Außerdem behandelt die Bibel ebenfalls sehr ausführlich die Ebene bzw. Dimension jenseits unserer biologischen Lebensspanne.

Der Auftrag

Nachdem Gott den Menschen erschaffen hatte, gab er ihm folgenden Auftrag: “Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht” (1. Mose 1, 28). In 1. Mose 9, 1 + 7 wird dies gegenüber Noah in etwas abgewandelter Form noch einmal wiederholt. Dieser Auftrag ist eine wichtige Komponente zur Beantwortung der Frage nach dem Lebenssinn des Menschen aus biblischer Sicht.

Gemeinschaft und zur Ehre Gottes

Hinzu kommt, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde (1. Mose 1, 27), in liebevoller Beziehung und Gemeinschaft mit Gott einerseits und mit anderen Menschen andererseits sowie zur Ehre Gottes leben soll. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel und kommt besonders gut zum Ausdruck, als Jesus nach dem höchsten Gebot gefragt wird. In Matthäus 22, 35 ff. heißt es: “Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (5. Mose 6, 5). Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (3. Mose 19, 18).”

In Epheser 1, 12 wird die Absicht Gottes klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass “wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben” sollen.

Wir sind als Menschen zu einem Leben mit und für Gott geschaffen.

Insofern ist der Sinn deines und meines Lebens eng verknüpft mit Gottes Auftrag, mit Gottes Absicht, mit Gottes Nähe, kurzum mit einem Leben in respekt- und liebevoller Beziehung und Gemeinschaft mit Gott. Ein Leben ohne Gott, abgewandt von Gott, fern von Gott, ein gottloses Leben verfehlt nach der Bibel den Sinn und das ursprüngliche Ziel. Doch viele Menschen suchen den Sinn ihres Lebens ganz woanders, fern von Gott, ihrem Schöpfer – ihr Leben ist aus biblischer Sicht sinnlos und tot.

Der Tod ist nicht das Ende

Wie bereits in einem früheren Beitrag beschrieben, geht die Philosophie der modernen Gesellschaft, die auf den Gedanken der Evolutionstheorie fußt, davon aus, dass mit dem Tode alles vorbei ist. Andererseits sagt uns die Bibel, dass Gott dem Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt hat (Prediger 3, 11). Daher sind auch viele Menschen auf der Suche nach einem höheren Sinn und glauben – in unterschiedlicher Art und Weise – an ein Jenseits oder hoffen auf ein Leben nach dem Tod.

Die Bibel lehrt, dass mit dem Tode keinesfalls alles vorbei ist. Alle Menschen werden eines Tages auferstehen und vor Gottes Richterstuhl treten müssen.

Du und ich, wir werden alle gerichtet werden nach unseren Werken, je nachdem, was wir getan haben. Hier zwei wichtige Textstellen der Bibel zu diesem Thema:

“Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken” (Offenbarung 20, 12).

“Wundert euch darüber nicht. Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts” (Johannes 5, 28 f.).

Gericht

Wir werden also eines Tages vor Gott dafür Rechenschaft ablegen müssen, wie wir gelebt und was wir getan haben. Das hört sich bedrohlich an. Und in der Tat, die Bibel weist mehrfach eindringlich und mit großer Ernsthaftigkeit darauf hin. Dieses Ereignis wird auch das jüngste Gericht oder das Weltgericht genannt. Aber warum ist das so wichtig? Was passiert danach? Alle Menschen müssen nicht nur vor Gott Rechenschaft ablegen. Sie erhalten auch ein Urteil mit Ewigkeitswirkung. Die Menschen, deren Namen nicht in Gottes Buch des Lebens geschrieben stehen, so die Bibel, werden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel und Feuer brennt. Der feurige Pfuhl wird dort auch als der zweite Tod bezeichnet (vgl. hierzu Offenbarung 20, 14 f. und Offenbarung 21, 8). Die Menschen leiden dort, in der Hölle, getrennt von Gott, auf ewig Qual und Pein (vgl. Lukas 16, 23 ff).

Bei denjenigen jedoch, deren Namen im Buch des Lebens stehen, wird Gott wohnen. Er wird bei und mit ihnen sein und leben. Er wird ihr Gott sein und sie werden zu ihm gehören. Gott wird die Tränen abwischen, es wird keine Leiden, keinen Schmerz und keinen Tod mehr geben. Gott wird alles neu machen und das Leben mit ihm wird wunderbar sein (vgl. die Beschreibung in Offenbarung 21, 3 ff. und Offenbarung 22, 1 ff.).

Wo stehst du persönlich? Steht dein Name im Buch des Lebens?

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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