Der Sauhund

Lesezeit: 3 Minuten

Denk dran, wer du bist!

Mit seiner ersten praktischen Anweisung hatte der Apostel Petrus die Christen in Kleinasien aufgefordert, sich „nicht mehr nach den eigensüchtigen Wünschen aus jener früheren Zeit“1 auszurichten (siehe den Beitrag “Stopp es!“).

Dabei hatte er sie gleichzeitig daran erinnert, wer sie sind: Kinder Gottes. Und dass es als ein Kind Gottes wichtig und ganz normal ist, Gott zu gehorchen.

Regeln, Gebote und Gesetze

Bei der Einhaltung der Gebote Gottes geht es nicht darum, sich den Himmel zu verdienen, sprich die Rettung zu erarbeiten. Als Kinder Gottes gehören Christen bereits zur Familie Gottes und zu seinem Reich.

Aber Gott hat uns gute Regeln und Gebote gegeben, die uns helfen, damit unser Leben gelingen kann.

Und eine ganz wichtige Anweisung ist eben, dass wir nicht unseren egoistischen Begierden nachkommen. Damit würden wir unser Ich auf den Thron unseres Lebens stellen. Und dies würde Gott von dem Platz, der allein ihm gebührt, verdrängen. Letztlich hätten wir dann selbst den allermeisten Schaden davon.

Der Blick in die Tiefe

Wenn wir aufmerksam den 1. Petrusbrief weiterlesen, dann können wir feststellen, dass Petrus auf diese praktische Anweisung immer wieder zurückkommt und diese genauer ausbreitet und vertieft. Dies macht er übrigens auch mit seinen weiteren Kernaussagen, denen wir uns in den weiteren Folgen dieser Reihe „entdeckt.“ noch zuwenden werden.

So schreibt Petrus beispielsweise „Darum legt alle Bosheit und allen Betrug ab, alle Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdung!“2 und Vergeltet Böses nicht mit Bösem und Beschimpfungen nicht mit Beschimpfungen!“3

Alles das gehört sicherlich zum Leben von Menschen, die Gott nicht kennen. Das hat aber jetzt nichts mehr im Leben eines Christen zu suchen.

Einfacher gesagt als getan! Unsere alten Verhaltensmuster und -gewohnheiten sind ja häufig noch quicklebendig.

Wenn uns beispielsweise jemand nicht gut behandelt oder schlecht mit uns redet, was ist dann oft unser erster Impuls? Genau – der Gedanke daran „zurückzuschlagen“ kommt uns wahrscheinlich viel eher, viel natürlicher in den Sinn, als die Überlegung, denjenigen zu segnen und ihm Gutes zu tun!

Innere Konflikte

Wir haben in solchen Situationen tatsächlich, im wahrsten Sinne des Wortes, mit uns zu kämpfen. In uns streiten dann die neue Kreatur, die wir durch Gottes Gnade sind, mit den alten Neigungen und Mächten, die wieder Gewalt über uns bekommen wollen. Und das ist mitunter ganz schön anstrengend. Zumal dieses alte Ich leider so manches Mal die Oberhand gewinnt und uns als „erbärmliche“ Christen mit schlechtem Gewissen zurücklässt.

Ein guter Schwimmer

Ich muss in diesem Zusammenhang immer an dieses altbekannte Luther-Zitat denken: „Wir müssen unseren alten Adam täglich ersäufen! Aber Vorsicht, der Sauhund kann schwimmen.“
Luther bringt damit das Problem, denke ich, voll auf den Punkt.

Daher ist die Anweisung Gottes im Petrusbrief etwas, was wir wirklich beständig in unserem Alltag beherzigen sollten.

Dann wurdet ihr aber auch gelehrt, nicht mehr so weiterzuleben, wie ihr bis dahin gelebt habt, sondern den alten Menschen abzulegen, der seinen trügerischen Begierden nachgibt und sich damit selbst ins Verderben stürzt.“, macht auch der Apostel Paulus ganz treffend den Ephesern in seinem Brief klar.4

Zu unserem Nutzen

Petrus vertieft das weiter. Er schreibt: “Ihr habt ja in der Vergangenheit lange genug das getan, wonach Menschen der Sinn steht, die Gott nicht kennen. Ausschweifungen gehörten dazu, das Ausleben eurer Begierden, Alkoholexzesse, Schlemmen und Saufen und abstoßender Götzendienst.“5

Hier wird noch einmal sehr deutlich, dass die Anweisung, dass wir uns hiervon abwenden sollen, in der Tat ein Gebot zum Leben ist und zu unserem Besten dient.

Anders leben

In Summe müssen wir also festhalten, dass – nachdem wir Christen geworden sind – tatsächlich unser gesamter Lebensstil auf den Prüfstand muss. Vieles ist dabei zu überdenken und zu verändern.

Klar, dass das alles nicht auf einmal und sofort geht. Dass dies viel Kraft, Konsequenz und Disziplin erfordert. Aber – Gott sei Dank! – auch hierbei dürfen wir immer wieder Gottes Hilfe, seine Gnade, seine Liebe und seine Vergebung erfahren!

Lasst uns also achthaben auf diesen „Sauhund“ …


Zur Vertiefung dieses Themas empfehle ich dir den Beitrag Sündig gerecht? . Schau ihn dir doch einfach einmal an!


1 vgl. 1. Petrus 1, 14
2 1. Petrus 2, 1
3 1. Petrus 3, 9
4 Epheser 4, 22
5 1. Petrus 4, 4

Bibelverse zitiert aus:
Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft


Diesen Artikel gibt es übrigens auch in unserer neuen bibellesewelt.de-Veröffentlichung “zum Anfassen”:

Die vorherigen Beiträge der Serie “entdeckt.” findest du hier:
Eine Sommerreise
Das Grollen des Himmels
Le souffle sur la vallée
Gottes Plan
unvergänglich
Alles Gnade
In Not alles gut?
Orientierung
Stopp es!

Mit folgenden Artikeln geht es weiter:
Seid heilig!
unbestechlich
100 %-Vertrauen


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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