Suche, Umkehr und ein neues Leben (2)

Lesezeit: 5 Minuten

Im Rahmen dieser Mini-Serie befassen wir uns damit, wie wir Gott suchen und ein neues Leben beginnen können. In diesem 2. Teil schauen wir uns weitere praktische und konkrete Schritte an.

Gottes Wort – Bibel lesen

Das Wort Gottes spielt eine wichtige Rolle dabei, wenn Menschen zum Glauben kommen. Die Bi­bel, Gottes Wort, ist also eine sehr gute Adresse für Suchende.

Durch das Lesen der Bibel bekommst du einen guten Einblick in die Welt und das Leben aus Gottes Perspekti­ve. Sie enthält für den christlichen Glauben wichtige Informa­tionen, Anregungen und Impulse.

Bibel lesen praktisch

Suche dir für das Le­sen der Bibel einen ruhigen Platz und nimm dir regelmä­ßig, am besten täglich Zeit da­für. Garantiert wird sich dies als eine sehr gute In­vestition erweisen. Habe aber bitte Ge­duld. Denn du wirst das nicht unbedingt sofort so wahr­nehmen oder spüren.

Durch die Bibel kann Gott direkt zu dir sprechen. Daher erwarte etwas von ihm, wenn du in der Bibel liest. Starte mit einem Gebet, bevor du mit dem Lesen beginnst. Bitte Gott dabei um seine Ge­genwart. Bit­te ihn darum, dass du verstehst, was du liest. Erbitte dir von ihm, dass er durch das, was du liest, zu dir spricht. Vertraue dabei darauf, dass du Antworten von Gott be­kommen wirst, die für dein Leben relevant sind. Häufig kommen Antworten von Gott nicht direkt, sondern erst ei­nige Stunden, Tage oder Wochen später. Unerwartet wer­den Bibelstellen und Dinge klar. Plötzlich haben wir einen guten und hilfreichen Gedanken, der eine wichtige Frage beant­wortet. Gott hat so unendlich viele Möglichkeiten, um in unser Leben hinein zu sprechen!

Wenn du die Bibel liest, dann konzentriere dich darauf. Lies sie nicht einfach nur mechanisch. Lass deine Gedan­ken nicht beim Lesen in eine ganz andere Richtung trei­ben. Das passiert schnell. Wenn du das bemerkst, dann beginn einfach noch einmal neu an der Stelle, an der du den Faden verloren hast.

Der Bibel Fragen stellen

Ma­che zwischen­durch, nach besonders ge­haltvollen Sätzen oder nach zusam­menhängenden Ab­schnitten, eine Pause und denke über das Gelesene nach. Stelle dir selbst Fra­gen und ver­suche sie zu durchdenken und zu beantwort­en. Worum geht es in diesem Satz oder Ab­schnitt? Wie ist die Aus­gangssituation? Was wird ge­tan oder gesagt? Zu welchem Ergebnis führt das? Was hat das zu bedeuten? Welcher Sinn steckt da­hinter? Was lerne ich über Gott? Was lerne ich über die Menschen? Und was hat dieser Text mit mir zu tun? Welcher Aspekt meines Lebens wird hier ange­sprochen? Was kann ich für meinen Alltag mit­nehmen? Was sollte ich umsetzen? Gibt es etwas, was ich in mei­nem Le­ben verändern sollte? Wie kann ich das an­gehen? Diese und weitere Fragen können dir da­bei helfen, dass das Bi­bellesen für dich und dein Le­ben eine prakti­sche Re­levanz bekommt.

Welche Bibel sollte ich nutzen?

Falls du keine Bibel hast, kaufe dir doch einfach schnell eine im Buchladen oder über das Internet. Eine neue Bibel motiviert dazu, darin zu lesen. Eine gut lesbare und zuver­lässige deutsche Bibelübersetzung ist die Lutherbibel 2017. Diese Übersetzung habe ich auch für die meisten der Artikel auf bibellesewelt.de benutzt.

Toll ist es, wenn man eine Studienbibel zur Verfü­gung hat. In einer Studi­enbibel gibt es neben dem Bibel­text eine Men­ge zu­sätzlicher Informationen in Anmerkun­gen, Tabellen, Karten, Übersichten und Artikeln. Dies ist eine sehr gute Hilfe. Besonders am Anfang ergeben sich ja sehr viele Fra­gen beim Lesen der Bibel. Schließlich betritt man ja „Neu­land“! Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der John Ma­cArthur Studienbibel aus dem Verlag CLV Christliche Lite­ratur-Verbreitung ge­macht. Unter dem lau­fenden Bibeltext nach der Schlachter-Übersetzung1 befin­den sich meist sehr gute und treffende Erläuterungen von John MacArthur, einem ameri­kanischen Pastor und Autor, zu beinahe jedem einzelnen Bibelvers. Dies ist sehr be­quem, da man einfach und schnell dort hineinschauen kann und eine gute Unterstüt­zung bekommt.

Wo starten?

Mit welchen Büchern aus der Bibel solltest du am bes­ten beginnen? Ich denke, dass es sehr gut ist, zu­nächst die ersten 11 Kapitel des 1. Buch Mose so­wie eines oder mehrere der Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Jo­hannes) zu lesen. Im Anschluss kommen aus meiner Sicht im Alten Testament der Rest von 1. Mose sowie 2. Mose und die Psalmen in Frage. Im Neuen Testament wäre paral­lel die Apo­stelgeschichte, mit der wir uns hier ja auch be­reits ein wenig beschäftigt haben, eine gute Wahl. Da­nach würde ich zunächst die bis dahin noch nicht gelesenen Evangelien und daraufhin die Briefe des Neuen Testa­ments empfehlen.

Einen Plan haben

Zur Unterstützung des Bibellesens gibt es auch diverse Lesehilfen. Vielleicht möchtest du die ganze Bibel inner­halb eines Jahres durchlesen. Hierfür gibt es Bibelleseplä­ne, die dich gut strukturiert dabei be­gleiten.

Ich persönlich habe viele Jahre lang jeden Tag drei Kapi­tel im Alten und ein Kapitel im Neuen Testament gelesen. Einfach jeweils von vorne nach hinten. Da­bei kannst du Verse, die dir wichtig werden, mit ei­nem Buntstift markie­ren. Oder du schreibst dir ein­fach jeden Tag einen Vers, der dich angesprochen hat, in ein Notizbuch. Bei dieser Methode brauchst du jeden Tag etwa 15 bis 20 Minuten Zeit.

Manche Leute benutzen auch gerne kommentier­te Bi­bellesepläne oder Andachtsbücher, in denen es für jeden Tag Bibeltexte und gute Gedanken und An­regungen zur Umsetzung in den Alltag gibt.

Eine gute Gewohnheit entwickeln

Egal für welche Methode du dich entscheidest und wie viel Zeit du einsetzen möchtest. Probiere es nicht nur ein­mal aus! Bleib dran! Du wirst etwas Dis­ziplin benötigen, bis du dir eine gute Gewohnheit er­arbeitet hast. Und eine gute Gewohnheit ist wichtig. Sonst schläft es schnell wie­der ein und es bleibt bei einem guten Vorsatz. Ideal ist es, wenn du jeden Tag etwa zur gleichen Uhrzeit für das Bibel­lesen Zeit fin­dest. Dies könnte zum Beispiel nach oder vor dem Frühstück, in der Mittagspause oder am frü­hen Abend sein. So kannst du das Lesen der Bibel sinnvoll und ganz natürlich in deinen Tagesablauf einbauen.

Versuche es doch einfach! Stelle Gott auf die Pro­be! Nimm Gott beim Wort, dass du ihn findest, wenn du ihn ernsthaft suchst! Und wenn es länger dauert – gib nicht zu schnell auf! Du wirst es nicht bereuen!

Gemeinschaft

Es ist wichtig, Gemeinschaft mit Christen zu su­chen. Bestimmt gibt es in der näheren Umgebung eine christli­che Gemeinde oder Kirche. Dort kannst du Gottesdienste besuchen und Predigten hören. Häufig gibt es dort auch die Möglichkeit, an einem Bibel- oder Hauskreis oder an ei­nem Glaubenskurs teilzunehmen. Auf jeden Fall kannst du dort Christen kennenlernen und dich mit ihnen austau­schen. Dies gibt dir die Möglichkeit Fragen zu stellen und wichti­ge Themen zu vertiefen. Zusammen Gott besser kennen zu lernen ist hilfreich. Man kann sich dabei gegen­seitig ermutigen. Das motiviert dazu, an Gott dran zu blei­ben und den Glauben auch im Alltag nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal ist es leider auch nicht ganz so ein­fach, eine passende Gemeinde, wo man herzlich be­grüßt, empfangen und aufgenom­men wird, zu finden. Ich empfehle dir daher, zu­nächst einmal verschiedene Ge­meinden und Gottes­dienste zu besuchen, auch wenn du ein oder zwei Orte weiter fahren musst.

Sonstige Möglichkeiten

Wenn es keine passende Gemeinde in der Nähe gibt, ist das sehr schade. Aber auch dann kannst du das zumin­dest etwas kompensieren. Im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Dort sind zahlreiche christliche Foren, Chat­rooms und Communities zu finden, in denen sich Christen austauschen. Im Fern­sehen und Radio werden öfters Got­tesdienste ausge­strahlt, die du anschauen bzw. anhören kannst. Da­neben bieten christliche Organisationen und Kirchen Freizeiten, Workshops, Bibelkurse, Konzerte und Kon­gresse an, die gute Impulse und Anregungen vermit­teln und wo du Kontakte zu Christen knüpfen kannst.

Im Internet kannst du auch Predigten und An­dachten anhören, lesen oder ansehen. Dies ist eine gute Ergän­zung zum eigenen Bibellesen oder zum Gottesdienstbe­such. Daneben gibt es hilfreiche christliche Zeitschriften und Bücher, die ebenfalls begleitend eine tolle Unterstüt­zung anbieten.

Bei allen diesen Möglichkeiten, die sich dir bieten, ver­liere bitte eines nicht aus den Augen: Es geht darum, Gott zu suchen und ihm persönlich zu begegnen. Dabei gilt Fol­gendes: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“2


Zur Vertiefung

  1. Welche Rolle spielt das Wort Gottes bzw. die Bibel für den Glauben?
  2. Welches Problem hatte der Kämmerer aus Äthiopi­en, als er in der Bibel bzw. im Buch des Propheten Jesajas las (Apostelgeschichte 8, 26 ff.)? Wie wur­de es gelöst? Wie könntest du Hilfe bekommen, wenn du die Bibel nicht ver­stehst?
  3. Welche Erfahrungen hast du mit der Bibel bzw. mit dem Bibellesen bereits gemacht? Was war ermuti­gend? Was war schwierig? Welche Bücher der Bi­bel haben dich beson­ders angesprochen? Welche „Tipps“ könntest du anderen geben? Wie könntest du das The­ma „Bibellesen“ für dich praktisch (bes­ser) umsetzen?

1 Die zuletzt 2002 überar­beitete Übersetzung von Franz Eugen Schlachter ist eine solide deutsche Übersetzung, die sprachlich der Luther-Bi­bel recht nahe kommt.
2 1. Samuel 16, 7

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

[Auszug aus dem Buch “Gefunden! Glauben. Leben. Hoffnung.” siehe auch bibelesewelt.de/buecher/ ]


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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Eine Antwort

  1. Günter Romer sagt:

    Gott suchen ist das Eine. Sich finden zu lassen das Andere. Letzteres bedeutet meiner Erfahrung nach, offen zu sein für das Unerwartete. Denn Gott können wir überall finden oder von ihm gefunden werden, wenn wir mit offenen Sinnen durch die Welt gehen. Das bedeutet, allen Geschöpfen, ob gesund oder krank, und der gesamten dem Leben dienenden Natur mit Respekt und Achtung zu begegnen. Dann ist Gott nicht abstrakt sondern ganz real. Nicht nur A-Personal , sondern auch Personal. Hierbei gilt für mich der Grundsatz. „Was Du nicht willst, was dir man tu, das füg auch keinem andern zu“
    Mehr will Gott nicht von uns, wenn er überhaupt etwas von uns erwartet. Er hat uns doch die Freiheit geschenkt, zu tun und zu lassen was wir für richtig halten. Manchmal oder öfter auch das Böse, bis sich Gott uns offenbart.

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