Einfach unglaublich!

Lesezeit: 6 Minuten

Gerade schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: Warum glauben die Leute eigentlich nicht an Gott?

Diese Frage ist schnell gestellt, aber sicher nicht in einem Satz beantwortet. Also grübele ich länger darüber nach …

Gott gibt es nicht

„Stolz behaupten sie: »Gott kümmert sich sowieso nicht um das, was wir tun! Es gibt ja gar keinen Gott!« Weiter reichen ihre Gedanken nicht.“ (Psalm 4, 10; NGÜ)

„Gott gibt es ja gar nicht!“ – Das ist das Argument, dass wir an dieser Stelle oft zu hören bekommen. Heutzutage ist ja nur das vorhanden, was sicht- oder zumindest beweisbar ist.

In Bezug auf Gott liegt aber genau da das Problem. Natürlich – wir können Gott nicht sehen oder anfassen. Wir können nicht einfach zu den Leuten gehen und sagen: „Schau mal, hier ist er!“ Gott lässt sich auch nicht durch wissenschaftliche Methoden nachweisen – zumindest nicht mit absoluter Sicherheit.

Hinzu kommt, dass unsere Mitmenschen das Wirken Gottes nicht erkennen können: „Was tut er denn überhaupt? Wenn es Gott tatsächlich geben würde, müsste er sich doch um dies oder das kümmern und hier und dort eingreifen. Das tut er aber nicht!“

Deswegen ist für viele unserer Zeitgenossen dieses Thema schnell durch: „Gott gibt es ja gar nicht!“ Und sie sind vielleicht noch stolz auf diese Erkenntnis, die sie vollmundig und mit hoch erhobenem Kopf jedem entgegenschleudern, der die Frage nach Gott aufwirft. „Schaut mal wie modern, unabhängig und emanzipiert ich bin. Ich brauche niemanden, nicht mal Gott!“, scheint da bei einigen mitzuschwingen.

„Ich scheue niemanden und mache, was ich will. Keiner kann mich zur Rechenschaft ziehen, nicht einmal Gott, falls er überhaupt existiert!“, ist das Credo vieler anderer.

Dies alles sind jedoch fatale Fehleinschätzungen …

Wir sind ein Zufallsprodukt

Die Aufklärung und die Erkenntnisse der Natur- und Geisteswissenschaften haben uns auf eine völlig falsche Spur gebracht.

Urknall und Evolutionstheorie werden uns, was den Ursprung dieser Welt und die Herkunft der Menschheit angeht, seit Generationen als unumstößliche Tatsachen verkauft. Alles muss sich wissenschaftlich erklären und belegen lassen. Das, was uns heute noch verborgen ist, wird sich sicher eines Tages durch die Verfeinerung der Methoden oder durch neue, innovative Untersuchungsverfahren erklären lassen. Nur die Vernunft, Daten und Fakten zählen – und hier gibt es keinen Platz für Gott. Meint man …

Selbst in Kirchen und Gemeinden wird die Frage nach dem Beginn allen Lebens bereits seit Jahrzehnten nicht mehr eindeutig beantwortet. Unzählige Theologen und Pastoren haben uns erklärt, dass der simple Schöpfungsbericht aus 1. Mose 1 und 2 heutzutage nicht mehr wörtlich genommen werden darf.

Die Bibel, Gottes Wort, setzt dem jedoch entgegen:

„Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen.“
(Römer 1, 20)

Trotz fortwährender gegenteiliger Behauptungen lässt sich der Ursprung dieser Welt nicht ohne Gott erklären. Wir sind kein Zufallsprodukt der Evolution und stammen auch nicht vom Affen ab.

Die Existenz dieses Planeten und allen Lebens beruht auf Gottes schöpferischen Intelligenz, die unendlich größer und höher ist, als wir sie uns je vorstellen können. Diese Welt ist voller Wunder und selbst die Sterne können wir nicht zählen.1 Daher ist der Gedanke, wir könnten Gott ausklammern und dies alles mit unseren Theorien, Modellen und Untersuchungsmethoden begreifen, – so hart das jetzt auch klingen mag – einfach nur lächerlich.2

Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir’s, wenn du so klug bist!“, sagte Gott zu Hiob.3 Und Hiob antwortete ihm: „Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. (3) »Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?« Darum hab ich ohne Einsicht geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.“4

Also: Mensch, wer bist du, dass du dich über deinen Schöpfer erheben willst?5

Nach dem Tod kommt: Nichts!

„Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“ (Jesaja 22, 13; LUT)

Viele Leute haben die Realität der Ewigkeit verdrängt. Sie konzentrieren sich auf das Hier und Jetzt. Ihre Perspektive reicht nur noch für dieses Leben.

Mache doch mal den Test und frage deine Bekannten: „Was kommt eigentlich nach dem Tod?“ Sicher wirst du einige verwunderte Blicke ernten. Und garantiert wirst du hören: „Mit dem Tod ist alles aus.“

Ob du etwas über Gottes Gericht hören wirst? Ich bezweifle das. Zumindest der breiten Masse der Bevölkerung dürfte diese biblische Wahrheit nicht bekannt oder bewusst sein:

„Sterben müssen alle Menschen; aber sie sterben nur einmal, und darauf folgt das Gericht.“
(Hebräer 9, 27, NGÜ)

Diese Botschaft durchzieht die Heilige Schrift. Man kann sie wohl kaum ernsthaft lesen ohne darüber zu stolpern.

Doch wer liest dieses Buch überhaupt noch? Zwei Jahrhunderte historisch-kritische Methode und Bibelkritik haben ausgereicht, um die Heilige Schrift in den Augen der Massen zu diskreditieren und unseren Zeitgenossen genügend fadenscheinige Argumente dafür zu liefern, dass sie die Bibel getrost ignorieren können.

Warum sollten die Leute sich auch die Mühe machen die Heilige Schrift zu lesen, wenn sie doch gemäß der lautstarken Stimmen dieser ausgewiesenen Experten und Gutachter nachweislich voller Unstimmigkeiten und Fehler ist? Wie gut, dass man sich da nun nicht mehr mit irgendwelchen unangenehmen Regeln und Geboten befassen muss! Das passt ganz hervorragend – schließlich mögen wir es ja ganz und gar nicht, wenn jemand über uns steht und uns unverblümt die Wahrheit über uns mitteilt!

Der liebe Herrgott ist bei dem ein oder anderen noch willkommen, wenn man ihn gerade als nützlichen Begleiter oder Schutzpatron braucht. Meist hat die Gottesvorstellung dieser Leute aber nur noch wenig mit dem Gott der Bibel zu tun. Sie ist allenfalls nur noch ein Schatten oder gar eine Karikatur davon.

Hier und da gibt es darüber hinaus noch die vage oder romantische Vorstellung, dass man nach dem Tod hoffentlich in den Himmel kommt, in dem man dann seine verstorbenen Lieben wiedersehen wird. Aber darüber reden die Leute nicht so gerne. Dieser Glaube hört sich ja irgendwie kindisch an und man möchte schließlich nicht als einfältig gelten.

Selbst Kluge und Gebildete zeigen bei der Frage nach dem Sterben und der Ewigkeit eine erschreckende Ahnungslosigkeit. Angesichts des Todes – dann wenn es persönlich wird und nahe an einen herankommt – sind die Leute erstaunlich sprachlos, überrascht und erschrocken. Dann wissen sie sich keinen Rat und keine Hilfe. Als ob es etwas Neues wäre, dass Menschen sterben müssen oder dass jeder Tag der letzte sein kann …

Wollen und können

Die Auflistung von Argumenten, warum Leute nicht an Gott glauben, ließe sich viele Seiten lang fortsetzen. Aus dem Sortiment der Gründe kann sich dann jeder das Passende heraussuchen. Das Tragische ist jedoch: Es ist nicht nur so, dass die Menschen Gott nicht wollen, sondern sie können Gott auch nicht begreifen.

Der Apostel Paulus schreibt dazu:  

„Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt.“
(1. Korinther 1, 21)

Die menschliche Klugheit, Vernunft und Weisheit reichen eben nicht aus Gott zu erfassen. All die schönen Entdeckungen, Erkenntnisse und Erfindungen genügen halt nicht.

Hinzu kommt, dass unser Verstand, unsere Wahrnehmung für die Dinge Gottes vernebelt ist:

„Der Gott dieser Welt [der Satan] hat sie mit Blindheit geschlagen, sodass ihr Verständnis verfinstert ist und sie den strahlenden Glanz des Evangeliums nicht sehen, den Glanz der Botschaft von der Herrlichkeit dessen, der Gottes Ebenbild ist – Christus.
(2. Korinther 4, 4)

Also, selbst wenn die Leute wollten, sie könnten gar nicht an Gott glauben. Sie sind dazu gar nicht in der Lage.

Ein Drama

Jammerschade – welch eine Tragödie das doch ist! Da sitzen wir alle schön gemütlich im ICE des Lebens, der mit hoher Geschwindigkeit auf den Tod und das Gericht zurauscht, und merken nicht einmal, wie gefährlich das ist! Wir sind wirklich verlorene Menschen.

Und Gott sieht das natürlich. Das macht ihn traurig. Und er hat Mitleid und Erbarmen mit uns.

Deswegen hatte er schon vor langer Zeit seinen Sohn geschickt. Durch ihn wollte er diese Sache, die Beziehung zwischen den Menschen und ihm, wieder in Ordnung bringen. Damit die Leute ihm vertrauen und an ihn glauben können.

Aber auch seinen Sohn Jesus Christus hatten die Menschen damals abgelehnt. Und ihn wie einen Verbrecher ans Kreuz nageln und umbringen lassen. „Weg mit ihm! Fort mit ihm!“, schrien sie alle im Chor.6

Damit hatten sie diese Gelegenheit vertan. Aber nicht nur das. Nein, sie hatten dadurch auch große Schuld auf sich geladen. Als wenn sie nicht schon genug davon gehabt hätten!

Den großen Plan Gottes konnten sie jedoch damit nicht zunichte machen. Im Gegenteil! Am dritten Tag ist Jesus wieder auferstanden.

Genau das führte dann Petrus zu Pfingsten der versammelten Menge in Jerusalem vor Augen. Und diese Worte drangen vielen von ihnen ins Herz und es fiel ihnen wie Schuppen von den Augen. Plötzlich erkannten sie: „Wir sind ja verloren!“7

Die Wende

Wenn Leute anfangen das zu realisieren, dann ist der Boden bereitet für den Glauben. Auf einmal wird einem Menschen klar, dass er Hilfe braucht, dass er es alleine nicht packt. Und er fängt an zu denken: „Was soll ich denn jetzt bloß tun?“

Wenn es soweit gekommen ist, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zu dem ersten richtigen Gebet: „Gott, vergib mir sündigem Menschen meine Schuld!“8

Woraufhin dann im Himmel ein Fest gefeiert wird. Vor Freude, weil ein Mensch zu Gott gefunden und Gott ihm das Geschenk des Glauben gegeben hat.9


1 vgl. z.B. Psalm 139, 14; 1. Mose 15, 5; Hebräer 11, 12
2 vgl. z.B. Jesaja 55, 8 f.; Psalm 139, 6
3 Hiob 38,4 (LUT)
4 Hiob 42, 2 f. (LUT)
5 vgl. z.B. Römer 9, 20
6 vgl. Johannes 19, 15
7 vgl. Apostelgeschichte 2, 37
8 Lukas 18, 13
9 vgl. Lukas 15, 7; Epheser 2, 8

Bibelverse zitiert aus:

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. [NGÜ]
und
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. [LUT]
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.


Kennst du übrigens schon diesen biblischen Impuls?

Der K(r)ampf um die Dreieinigkeit

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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Gottes Plan beinhaltet, dass mit unbekannten Leuten an unwichtigen Plätzen zu belanglosen Zeiten etwas ganz Großartiges und Wunderbares geschieht.“

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Eine Antwort

  1. Günter Romer sagt:

    Der Glaube an Gott ist ein Geschenk oder Gnade.

    Es kann noch so viel geschrieben und gepredigt werden. Der Glaube ist beim besten Willen nicht allein mit Worten zu vermitteln. Es bedarf genauso des Handelns und daran mangelt es vielmals. Oftmals auch von denen die uns das Wort Gottes verkündigen.

    Das kann für den wahrhaft Suchenden frustrierend sein, wenn er nicht Selbst von Gottes Geist beseelt ist, der alles was ihm das Leben in den Weg legt erduldet und trägt.

    Wohl dem, dem die Unterscheidung der Geister in die Wiege gelegt wurde.

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