unvergänglich

Lesezeit: 5 Minuten

Die aktuelle, durch die Corona-Pandemie geprägte Lage in dieser Welt zeigt uns, wie wenig krisenfest, ja wie zerbrechlich wir als Menschen doch tatsächlich sind. Was hat da eigentlich noch Bestand?

In Leid und Not

Der Apostel Petrus schrieb seinen ersten Brief an die Christen in Kleinasien in einem Moment, als diese sich in Schwierigkeiten befanden. Ihre Probleme waren vielfältig und wir müssen davon ausgehen, dass die damaligen Christen diskriminiert, verleumdet, angegriffen und verfolgt wurden.1

Das bestimmte ihren Alltag und sie litten darunter. Sie müssen in Unsicherheiten und zumindest zeitweise unter großen Sorgen, Ängsten und Nöten gelebt haben. Petrus verglich die Angriffe, die die Christen erleiden mussten, sogar mit einem „Feuersturm“ oder bezeichnete sie als „Feuerglut“.2

Obwohl wir in West-Europa in großer Religionsfreiheit leben, können wir uns angesichts unserer eigenen Nöte und Schwierigkeiten sicher gut vorstellen, wie belastend dies für die Gläubigen gewesen sein muss. Ihre äußeren Umstände müssen frustrierend, bedrückend und manches Mal sicher auch niederschmetternd gewesen sein.

Jedenfalls brachten diese Lebensbedingungen ihnen viel Leid und Not und die Fragen, die sich damals stellten, waren: „Wie lange soll das noch gehen? Wie sollen wir das durchstehen und wo können wir Halt und Trost finden?“.

Ein Mutmacher

Petrus befand sich zu diesem Zeitpunkt weit entfernt in Babylon, wo er der Gemeinde als Ältester diente.3 Dennoch musste er, möglicherweise durch die Berichte anderer, um die Umstände der Christen in Kleinasien gewusst haben, denn er beschrieb sie – wie wir an zahlreichen Stellen seines Briefes sehen können – recht genau.

Wir können seinen Zeilen förmlich abspüren, wie ihn dies innerlich bewegt hat und wie er – angetrieben von einer auf ihm lastenden Dringlichkeit – mit Hilfe von Silvanus, seinem treuen Mitstreiter, diesen kurzen Brief in großer Eile geschrieben haben muss.4

Dranbleiben

Petrus trieben dabei vor allem zwei wichtige Punkte an.5

Zum einen wollte er die Gläubigen ermutigen. Sie sollten nicht die Hoffnung verlieren und denken, sie wären in ihrer Not allein und von allen – sogar von Gott – verlassen worden. Daher diente alles, was er ihnen in diesem Brief schrieb, dazu, sie aufzubauen und zu stärken.

Darüber hinaus ging es Petrus jedoch auch darum, seinen Geschwistern im Glauben zu zeigen, dass Gott alles unter Kontrolle hat und dass selbst das, was sie gerade an Schwierigkeiten erlebten, Gottes großen Plan voranbringen würde.

„Schaut doch einmal genau hin!“, scheint er ihnen zuzurufen, „Gottes Gnade wirkt in großer Kraft und ist selbst und gerade in diesen schlimmen Momenten und Zeiten, die ihr erleiden müsst, in Aktion! Könnt ihr nicht sehen, dass sogar diese Nöte euch letztlich zum Guten dienen?“

Deswegen wollte Petrus ihnen nicht nur Mut machen, sondern sie gleichzeitig auch ermahnen, an Gott und an seiner Gnade festzuhalten. „Bleibt an Gott dran!“ Genau darum ging es ihm.

Auch wenn unsere aktuellen Umstände anders sind als zu der damaligen Zeit, sind beide Punkte des Apostels ebenfalls wichtig für uns. Wir brauchen gleichermaßen genau diese Ermutigung und Ermahnung.

Fester Grund

Wie hat Petrus die Gläubigen damals ermutigt?

Petrus hatte erkannt, dass es für die Empfänger seines Briefes wichtig ist, Klarheit darüber zu haben, wo sie als Christen stehen. Nur wenn sie einen festen und sicheren Standpunkt hätten, würden sie den Wellen der Entmutigung und Feuerstürmen der Verfolgung standhalten können.

Hier sind die Punkte, an die er sie aufforderte sich zu erinnern und die wir bereits in den letzten Beiträgen der Serie „entdeckt.“ angeschaut hatten:

  • Sie sind von Gott erwählt und berufen.6
  • Durch Christus wurden sie von der Sünde gereinigt und von ihrem sinn- und ziellosen Leben freigekauft.7
  • Gott hat ihnen neues Leben geschenkt. Sie sind wiedergeboren und haben zum Glauben an Gott gefunden.8

Lichtblicke

Und nun kommt noch ein weiterer, ganz wesentlicher Aspekt hinzu. Petrus hat ihn so ausgedrückt:

„Wir sind von neuem geboren und haben jetzt eine sichere Hoffnung, (4) die Aussicht auf ein unvergängliches und makelloses Erbe, das nie seinen Wert verlieren wird. Gott hält es im Himmel für euch bereit (5) und wird euch, die ihr glaubt, durch seine Macht bewahren, bis das Ende der Zeit gekommen ist und der Tag der Rettung anbricht. Dann wird das Heil in seinem ganzen Umfang sichtbar werden.“
(1. Petrus 1, 3b – 5; NGÜ)

Siehst du den Punkt, den ich meine?

Als Christen haben wir eine Hoffnung. Sie ist nicht vage und unbestimmt, sondern hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von sagenhaften 100%!

In unserem Leben unterliegt beinahe alles der Alterung, dem Niedergang, dem Verfall und dem Vergessen: Unser Besitz, unsere körperliche und geistige Kraft, unsere Gesundheit und letztlich auch unser Leben sowie die Erinnerung daran. Doch die Hoffnung, die wir als wiedergeborene Christen haben, ist unvergänglich. Sie hat Bestand bis in alle Ewigkeit.

Häufig haben die Dinge, in die die Leute von heute ihre Zeit und ihr Geld, ja manchmal sogar ihr ganzes Leben, investieren, irgendeine Schwäche, einen Haken oder verletzlichen Punkt. Wie oft ist das Lebenswerk von Menschen deswegen schon an einer bestimmten Stelle zusammengebrochen oder die Hoffnungen und Träume sind wie Seifenblasen zerplatzt. Die Aussicht der Gläubigen jedoch ist makellos. Sie hat keine Fehler oder Schwachstellen. Diese Hoffnung ist perfekt.

Sie ist gerade auch deswegen ein so großartiger Schatz, weil sie wertbeständig ist, also nie ihren Wert verlieren wird.

Hoffnung

Was ist nun diese Hoffnung?

Sie ist das Testament, das wir jetzt schon besitzen und das Erbe, das wir bald antreten werden.

Gott hat dieses Testament nicht nur rechtsverbindlich verfügt, sondern auch fest zugesagt, dass er alles dafür tun wird, damit wir dieses Erbe auch tatsächlich in Empfang nehmen können. Er wird uns durch seine große Macht bewahren bis dieser große Tag der Rettung anbricht und dies alles vollumfänglich Wirklichkeit wird.

… und Freude

Ist das nicht sagenhaft? Kommt das bei dir an? Bewegt dich das?

Was soll ich sagen – als ich, wie berichtet, auf der Autofahrt zu Beginn unserer Sommerreise an den Punkt kam, wo es mir dämmerte, was ich da eigentlich las und was es bedeutete, hat es mich fast umgehauen. Ich konnte plötzlich, beinahe ganz unmittelbar und direkt diese Liebe Gottes spüren. Ich begann zu begreifen und zu entdecken, was ER für mich alles schon in Bewegung gesetzt hat – und was ER darüber hinaus noch alles für mich tun wird.

Und ich erlebte auf einmal etwas von dieser unglaubliche Freude, von der Petrus den Christen in Kleinasien schrieb und die für mich ab jetzt die „Trotz-allem-Freude“ heißt:

(6) Ihr habt also allen Grund, euch zu freuen und zu jubeln, auch wenn ihr jetzt ´nach Gottes Plan` für eine kurze Zeit Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst und manches Schwere erleidet … (8b) Daher erfüllt euch ´schon jetzt` eine überwältigende, jubelnde Freude, eine Freude, die die künftige Herrlichkeit widerspiegelt; (9) denn ´ihr wisst, dass` ihr das Ziel eures Glaubens erreichen werdet – eure endgültige Rettung.“
(1. Petrus 1, 6 + 8b f.; NGÜ)


1 vgl. 1. Petrus 1, 6 sowie 2, 12 und 4, 12 ff.
2 vgl. 1. Petrus 4, 12 gemäß NGÜ oder Menge-Übersetzung
3 vgl. 1. Petrus 5, 1 + 13
4 vgl. 1. Petrus 5, 12
5 vgl. ebenda
6 vgl. 1. Petrus 1, 1 f. + 15; siehe auch den Beitrag Das Grollen des Himmels
7 vgl. 1. Petrus 1, 2 + 18 ff.; 1. Petrus 2, 24; 1. Petrus 3, 18; siehe auch den Beitrag Le souffle sur la vallée
8 vgl. 1. Petrus 1, 3 + 21 + 23; siehe auch den Beitrag Gottes Plan

Bibelverse zitiert aus:
Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft


Diesen Artikel gibt es übrigens auch in unserer neuen bibellesewelt.de-Veröffentlichung “zum Anfassen”:

Die vorherigen Beiträge der Serie “entdeckt.” findest du hier:
Eine Sommerreise
Das Grollen des Himmels
Le souffle sur la vallée
Gottes Plan

Mit folgenden Artikeln geht es weiter:
Alles Gnade
In Not alles gut?
Orientierung
Stopp es!
Der Sauhund
Seid heilig!
unbestechlich
100 %-Vertrauen


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Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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