Bist du ein Facebook-Suchti?

Lesezeit: 4 Minuten

Alles nur ein Zeitfresser?

Verbringst du auch eine ganze Menge Zeit in den Sozialen Medien? Warum auch nicht? Schließlich kann man sich dort hervorragend austauschen und bleibt auf dem Laufenden. Und überhaupt – Facebook-Suchti, was soll das eigentlich heißen? In diesem Beitrag schauen wir uns gemeinsam an, welche „Likes“ für unser Leben nachhaltig Sinn machen.

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„Fürchte Gott und halte seine Gebote …“
(Prediger 12, 13)

Bitte mehr Likes!

Häufig erwische ich mich dabei, dass ich nachschaue, ob und wie oft meine Beiträge bei Facebook, Instagram und Co. gelikt, geteilt und kommentiert werden. Wenn ich dann viele Likes bekomme oder sogar einen positiven Kommentar, dann fühle ich mich richtig gut. „Toll, das hat sich doch gelohnt!“, denke ich in einem solchen Moment. Und nehme Lob, Anerkennung und Wertschätzung wahr.

Was aber ist, wenn es anders läuft? Ich habe mir Gedanken gemacht, gute Ideen entwickelt, gründlich recherchiert und viel Arbeit reingesteckt. Ich finde den Artikel gut geschrieben und attraktiv gestaltet. Er ist insgesamt rund und ich bin beinahe begeistert. Wie er wohl bei den Leuten ankommt? Ich bin schon ganz gespannt! Und dann …? — Und dann wird er links liegen gelassen. Nur eine Handvoll Leser – und Likes schon mal gar nicht. „Oh weh – war wohl nicht so doll …“, denke ich gleich. Ich bin enttäuscht. Manchmal frustriert oder entmutigt.

Auch wenn ich nicht der König bin

Während ich noch meinen trüben Gedanken nachhänge, kommt mir der folgende Bibelvers in den Sinn: „Als ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne.“1

Das hat König Salomo geschrieben, einer der glorreichsten irdischen Herrscher, den die Welt je gesehen hat. Einer der alles hatte: Unglaublichen Reichtum, grenzenlose Macht, eine hohe Intelligenz, unvergleichliche Weisheit sowie sagenhaften Ruhm und Erfolg bei allem, was er anpackte. „Wow! Da bin ich aber in sehr prominenter Gesellschaft.“, schießt es mir durch den Kopf. „Wie kann das sein? Was kann einen Mann wie Salomo bloß veranlasst haben, so etwas zu schreiben?“

Ich schaue nach. Im Buch der Prediger. Das hat ja nur 12 kurze Kapitel. Aber immerhin – es ist trotzdem ein langer Text. Der Vers, der mir eingefallen ist, steht im 2. Kapitel. Worum geht es da?

Was die Leute so alles anstellen

Ich lese, dass Salomo eine ganze Menge versucht und ausprobiert hat. Es scheint mir, dass er seinem Leben durch diese Aktivitäten einen besonderen Sinn und Wert geben wollte. Das gefällt mir. So geht es mir auch. Manchmal denke ich ja selbst darüber nach: Womit soll ich meine Zeit verbringen? Was ist mein nächstes Projekt? Wo soll ich mich investieren? Was ist es wert, dass ich mich darauf konzentriere? Oder generell: Gibt es – ganz konkret – einen höheren Sinn, warum ich, gerade ich, lebe?

Ein Haschen nach Wind

Zunächst erfahre ich, dass König Salomo Weisheit gesucht, gesammelt und das Leben erforscht hatte.2 Was dabei herausgekommen ist? Es war für ihn ein Haschen nach Wind.

Ein Haschen nach Wind – ein merkwürdiger Ausdruck? Was hat er zu bedeuten? Nein, das hat jetzt nichts mit Drogen, mit Haschisch zu tun! Obwohl, so ganz falsch ist der Gedanke eigentlich auch nicht … Es geht darum, etwas (rasch) zu ergreifen, zu fangen und festzuhalten. Nun, kann man Wind greifen und festhalten?

Was Salomo alles unternommen hat! Er hat zum Beispiel einfach mal das Leben genossen und sich eine gute Zeit gemacht.3 Dann hat er große Dinge getan und aufgebaut.4 Außerdem sammelte und häufte er Besitz und großen Reichtum an.5 Und – was hat es ihm gebracht?

Nun, wir können es abkürzen. Letztlich hielt er das alles für wertlos und vergebens. Natürlich, er hatte etwas erreicht. Er war anerkannt, wertgeschätzt und wurde von den Leuten bewundert. Und er konnte es sich so richtig gut gehen lassen und seinen Luxus genießen. Ist das etwa nichts? Das würde uns doch sicher auch gefallen, oder?

Alles sinnlos?

Warum hielt Salomo das bloß für wertlos? Eben, weil es für ihn wie ein Haschen nach Wind war. Er konnte das, was er erreicht und gesammelt hatte, nicht festhalten. Irgendwann würde es einem anderen gehören. Oder nicht mehr da sein. Salomo selbst würde eines Tages tot und vergessen sein. Das wurde ihm klar. Und das machte ihm zu schaffen. Seine Errungenschaften hatten keinen Wert für ihn, weil sie nicht von Dauer waren, keinen Bestand und keinen nachhaltigen Nutzen haben würden. Daher erschien ihm alles so sinnlos.

Wobei wir wieder beim Thema wären: Dem Leben, meinem Leben einen Sinn zu geben. Denke mal darüber nach: Welchen Wert haben die „Likes“ deines Lebens wirklich? Welchen Sinn können dir die Herzen, Sterne und erhobenen Daumen des digitalen und realen Alltags geben? Natürlich, sie geben dir einige glückliche Momente, vielleicht das ein oder andere Hochgefühl. Aber festhalten kannst du sie nicht. Haschen nach Wind …

Was bleibt?

Es lohnt sich Salomo weiter zuzuhören und die zwölf Kapitel des Buches ganz durchzulesen. Beim vorletzten Satz, der Kernaussage von König Salomo, bleibe ich hängen. Und lese ihn nochmal.
Da steht: „Fürchte Gott und halte seine Gebote …“.6

Was, das soll das Fazit sein? Die Summe seiner ganzen Ausführungen? — Ja, genau das ist es! Salomo hatte erkannt, dass sein Leben nur einen Sinn hat, wenn er es in Beziehung mit seinem Gott lebt. Weil nur Gott dem Ganzen einen Sinn geben kann. Ohne Gott ist das Leben sinnlos. Das hatte König Salomo gelernt.

Darüber hinaus wurde sich Salomo seiner Stellung bewusst. Er war zwar der große und ruhmreiche König von Israel. Aber auch er hatte sich Gott unterzuordnen. Auch er tat gut daran, Gott zu gehorchen und seinen Geboten zu folgen. Weil Gott der Erschaffer, der Erhalter und der Sinngeber des Lebens ist. Und weil das Leben in Gemeinschaft mit Gott eine Ewigkeitswirkung hat.

Wie geht’s dir damit? Auf welche „Likes“ kommt es jetzt wirklich an? Welchen „Sternchen“ willst du in Zukunft hinterherrennen?

Was macht das mit dir?

Ich will ehrlich sein. Meine Entscheidung habe ich bereits vor langer Zeit getroffen. Ich möchte Gott folgen. Ich möchte seine „Likes“. Obwohl – ich habe sie ja bereits! Trotzdem ist es gut, dass ich mich ab und an daran erinnern lasse. Besonders, wenn ich mal wieder nachschaue, wie ich – digital oder analog – bei den anderen so ankomme …


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Zur Vertiefung

  1. Welchen Dingen und „Likes“ läufst du hinterher? Warum? Welche Bedürfnisse und Sehnsüchte möchtest du damit stillen? Lohnt sich das wirklich?
  2. Was könnte deinem Leben (mehr) Sinn geben? An welchen Stellen solltest du deine Orientierung einmal überdenken und dein Leben anpassen?
  3. Welche Rolle spielen dein Glaube und Gott in deinem Alltag wirklich? Wie könntest du an diesem Punkt wachsen? Welche Schritte könntest bzw. möchtest du nun unternehmen?

1 Prediger 2, 11
2 vgl. Prediger 1, 12 – 18
3 vgl. Prediger 2, 1 – 3, 10 und 24 f.
4 vgl. Prediger 2, 4 – 6
5 vgl. Prediger 2, 7 -9
6 Prediger 12, 13

Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart


Über den Autor:

Torsten Ratschat, gebo­ren 1967, ist leitender Angestell­ter in der Stahl­industrie. Er ist verhei­ratet und hat 3 erwach­sene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“

„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“

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