Wer ist Jesus Christus? (5) – Glauben
Mit diesem Artikel setzen wir unsere kleine Serie über Jesus Christus fort. Es geht dabei um Verlässlichkeit, Glauben, Vertrauen, Gehorsam und das ewige Leben.

„Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hebräer 13, 8)
Alles im Wandel
Die Welt dreht sich. Sie verändert sich. Vieles ist im Fluss. Manchmal beinahe alles. Das Leben wandelt sich. Manche Dinge scheinen lange Zeit so zu bleiben, wie sie schon immer waren. Und plötzlich sind sie doch ganz anders geworden. Das gilt auch für uns selbst. Es gibt Zeiten voller Zuversicht und Standfestigkeit. Und dann läuft uns plötzlich unser Leben aus dem Ruder.
Wenn sich alles verändert – auf was können wir uns dann noch verlassen? Auf was sollen wir unser Leben aufbauen? Viele Menschen stützen sich nur auf sich selbst. Sie meinen, nur sie allein sind zuverlässig und ein vertrauenswürdiger Maßstab. Aber sie täuschen sich.
Wenn der Mensch sich auf sich selbst verlässt, ist er verloren. Warum? Weil der Mensch sich eben auch verändert. Er ändert zum Beispiel nicht selten seine Meinungen und seine Einstellungen. Der Mensch ist häufig wankelmütig und in sich widersprüchlich. Auf ihn ist nicht zu jeder Zeit und in jeder Situation Verlass.
Wir sind wie die Wellen im Meer. Bei Windstille und leichter Brise ist alles so ruhig und friedlich. Doch wenn dann richtig Wind aufkommt, werden wir hin und her geworfen. Manchmal kraftvoll aufbrausend und sogar schäumend! Häufig richtungs- und ziellos! Erst nach links und dann wieder nach rechts!
Und bedenke: Wir sind vergänglich! Zunächst sind wir noch jung. Die Kräfte und Fähigkeiten entwickeln sich und wir sind in Topform. Doch schon bald beginnt das Altern und der Niedergang.
Der Fels in der Brandung
Jesus Christus jedoch ist und bleibt immer derselbe. Von Anfang an, heute und in Ewigkeit. Warum? Weil er Gott ist. Er ist unwandelbar. Auf ihn ist Verlass. Ihm können wir vertrauen. Auf ihn unser Leben bauen.
Wenn Menschen dies tun, dann bedeutet das „Glauben“. Glauben ist also mehr als ein distanziertes „Für-wahr-Halten“. Glauben heißt mehr als das bloße Zustimmen, dass Gott existiert. So wie es die Bibel meint, beinhaltet Glauben, sich mit seiner ganzen Existenz, mit seiner ganzen Persönlichkeit auf Gott zu werfen. Es bedeutet, sich ihm vollumfänglich anzuvertrauen. Ich nehme Jesus Christus als meinen Herrn und Retter an und verlasse mich völlig auf ihn. Das ist Glauben. Und ein solcher Glauben ist notwendige Voraussetzung für das ewige Leben.1
Ein Zeuge
In Johannes 3, 22 – 36, lesen wir von einer interessanten Unterhaltung zwischen Johannes dem Täufer und seinen Jüngern. Schau dir das doch einmal in der Bibel an.
Jesus verbringt einige Zeit mit seinen Jüngern in Judäa. Menschen, die zu ihm kommen, werden getauft. Johannes der Täufer setzt seinen Dienst fort und tauft ebenfalls. Er hält sich in Änon, nahe bei Salim, auf. Nach heutiger Erkenntnis liegt dieser Ort nördlich der Stadt Sichem am Fluss Jordan. Hier gibt es viel Wasser, um die Taufen durchzuführen. Es ergibt sich eine Diskussion. Die Jünger des Johannes können die Situation nicht richtig einordnen. „Warum gehen so viele Menschen zu Jesus und lassen sich von ihm taufen?“, fragen sie. Und ihr Lehrer, Johannes, setzt hier seinen Dienst mit ihnen unbeirrt weiter fort. Was hat das alles zu bedeuten?
Johannes Äußerungen hierzu sind wichtig. Er macht noch einmal die Stellung Jesu sehr deutlich: „Jesus ist der Sohn Gottes!“ Und er, Johannes, ist nur der, der Jesus vorangeht und auf Jesus hinweist. So ordnet Johannes seinen Dienst dem Wirken von Jesus unter. Dann sagt er etwas über Jesus, was einem den Atem stocken lässt:
„Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“2
Worauf es ankommt
Jesus Christus hat unbegrenzte Vollmacht von Gott erhalten. Der Glaube an Jesus Christus ist entscheidend. Glaubst du an ihn, hast du das ewige Leben. Wenn nicht, bist du dem Zorn Gottes ausgesetzt. Glauben wird hier mit dem Wort „gehorsam“ in Verbindung gebracht. Wenn du an Jesus glaubst, ihm vertraust, dann muss dies auch Gehorsam zur Folge haben. Ansonsten ist der Glaube nicht echt, zumindest aber zweifelhaft. Hier zeigt sich der biblischen Dreiklang: Glauben–Vertrauen–Gehorchen. Dies gehört untrennbar zusammen. Das ist eine biblische Wahrheit, die sich in diesem Text besonders zeigt.
Bitte nicht stehenbleiben
Es gibt aber auch noch einen weiteren sehr wichtigen Punkt. Ist er dir aufgefallen? Im letzten Nebensatz heißt es: „… sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ Hier steht nicht „kommt über ihn“ sondern „bleibt über ihm“.
Der Mensch hat in Bezug auf Gott keine neutrale Stellung inne. Er kann sich nicht aus einer unbestimmten oder noch nicht festgelegten Position heraus in Ruhe überlegen, wie er zu Jesus, wie er zu Gott steht. Nein! Er steht von Beginn an auf der falschen Seite. Der Mensch ist vom Start an auf verlorenem Posten. Er befindet sich nicht auf Gottes Seite, nicht unter Gottes Liebe. Nein, er steht unter dem Zorn Gottes.
Wir sind also von Beginn unseres Lebens an nicht auf neutralem Boden, sondern leben unter dem Zorn Gottes. Und wenn wir nicht an Jesus und damit an Gott glauben, dann bleiben wir unter seinem Zorn. Du kannst ihm nicht entfliehen. Du bist und bleibst dann unter Gottes Zorn. Und du stehst und verweilst dann auf verlorenem Posten.
Ohne Glauben an Jesus Christus – das ist die Aussage des lebendigen Gottes in der Heiligen Schrift – kann es für uns keine Rettung, kein ewiges Leben geben.
Zur Vertiefung
- Wieso kann die Tatsache, dass wir uns mit der Zeit verändern, ein Problem sein? Wie stehst du zu dem Satz „Der Mensch ist widersprüchlich und wankelmütig.“?
- Warum und inwiefern ist Jesus Christus unwandelbar?
- Was bedeutet „Glauben“ nach der Bibel? Wieso gehören die Begriffe „Glauben“, „Vertrauen“ und „Gehorchen“ nach der Bibel zusammen? Kennst du eine biblische Begebenheit, die dies gut illustriert?
- Eine persönliche Frage: Glaubst du an Gott? Wenn ja, wie würdest du deinen Glauben beschreiben? Deckt sich das mit dem, was wir gerade genauer betrachtet haben?
- Was ist darunter zu verstehen, dass der Mensch unter dem Zorn Gottes bleibt, wenn er Jesus Christus nicht gehorsam ist (vgl. Johannes 3, 36)? Was löst das für Gedanken und Gefühle bei dir aus?
1 vgl. Johannes 3, 16
2 Johannes 3, 35 f.
Bibelverse zitiert aus: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
[Auszug aus dem Buch “Gefunden! Glauben. Leben. Hoffnung.” siehe auch bibelesewelt.de/buecher/ ]
Die weiteren Artikel zu dieser kleinen Serie findest du hier:
Wer ist Jesus Christus? (1)
Wer ist Jesus Christus? (2)
Wer ist Jesus Christus? (3)
Wer ist Jesus Christus? (4)
Außerdem gibt es auf bibellesewelt.de eine Reihe weiterer wertvoller Artikel über Jesus Christus, die ich dir gerne empfehlen möchte, wenn du dich gerne weiter mit ihm beschäftigen möchtest. Gib doch einfach einmal “Jesus” oder “Jesus Christus” in die Suchfunktion ein!
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Über den Autor:
Torsten Ratschat, geboren 1967, ist leitender Angestellter in der Stahlindustrie. Er ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder.

„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“
„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“