unbestechlich
Wenn Gott heilig ist, hat dies Konsequenzen für unser Beten, für seine Urteile und für unser Leben in Verantwortung vor ihm.
Wenn Gott heilig ist …
In unserem Artikel “Seid heilig!” haben wir gesehen, dass der Apostel Petrus in seinem Brief die Christen in Kleinasien auffordert, ein heiliges Leben zu führen. Er liefert auch direkt den ersten und wichtigsten Grund dafür mit: Weil Gott heilig ist!1
… hat dies Konsequenzen …
Aber da bleibt er nicht stehen. Er setzt diesen Punkt weiter fort und schreibt:
“Und wenn ihr Gott im Gebet als Vater anruft, dann ´vergesst nicht, dass` er auch der unbestechliche Richter ist, der jeden nach dem beurteilt, was er tut. Führt daher, solange ihr noch hier in der Fremde seid, ein Leben in der Ehrfurcht ´vor ihm`.” (1. Petrus 1, 17)
An dieser Stelle greift er, auch für uns heute, mehrere interessante Aspekte auf und erläutert sehr eindrücklich, was zu einem heiligen Lebensstil dazu gehört.
… für unser Beten
Da ist zunächst einmal das Gebet, welches ein ganz selbstverständlicher Punkt für uns sein sollte. Als Christen sollen und wollen wir in Gemeinschaft mit Gott leben. Das Hören und Reden mit Gott gehört natürlich dazu. Ohne Kommunikation kann es ja schließlich kein Miteinander geben.
… für seine Urteile
Petrus weist darüber hinaus darauf hin, dass Gott der Richter ist. Er wird uns einst alle richten. Sein Maßstab ist fair und gerecht. Ihm werden alle Fakten vorliegen; sie werden offen und transparent sein. Gott ist – anders als mancher weltlicher Richter – unbestechlich und er wird daher für alle nachvollziehbare Urteile fällen. Keiner wird bevorzugt oder benachteiligt werden.
Er wird uns nicht nach unserer Herkunft, unserem sozialen Status, unserem Geld und Besitz, unserem Aussehen oder dem weltlichen Ruhm und Erfolg, den wir in unserem Leben erlangen, beurteilen. Nein, keinesfalls! Sondern Gott wird auf unsere Werke schauen – aus seiner Perspektive.
Was heißt das? Da Gott heilig ist, hasst er die Sünde, alles Schlechte und Unreine. Und da wir vor ihm nichts verbergen können, wird alles, was wir getan haben, offen vor ihm liegen.
… für unser Leben …
Wie könnten wir also als Christen so weiterleben wie früher? Das geht doch nicht. Das passt nicht mehr. Wie wollen wir vor Gott mit unseren Gebetsanliegen und Bitten treten, wenn wir gleichzeitig weiter (bewusst) in Sünde leben, weltlichen Zielen nachjagen und Gott nicht den ersten Platz in unserem Leben einräumen? Könnten wir dann darauf hoffen, dass Gott unsere Gebete erhört?
Wir sind als Menschen häufig so schwach und widersprüchlich, dass ich glaube, dass wir als Christen tatsächlich manchmal so leben können. Der Apostel Petrus muss das jedenfalls so gesehen haben, denn sonst hätte er diese Ermahnung nicht geschrieben.
Und ich finde es gut, dass die Übersetzer der Neuen Genfer Übersetzung dieses „vergesst nicht, dass …“ in diesem Vers hinzugefügt haben. Unser früherer Pastor sagte immer: „Wir sind ja so vergesslich …“. Und ja, genauso ist es! Wir vergessen manchmal die einfachsten und wichtigsten Grundwahrheiten unseres Glaubens und bringen uns dadurch selbst in Schwierigkeiten. Und am Ende sind wir noch erstaunt, dass Gott nicht eingreift und fühlen uns von ihm im Stich gelassen.
„Geht’s noch!“, scheint hier Petrus auszurufen. „Wie könnt ihr erwarten, dass Gott euch in euren Schwierigkeiten und Nöten hilft, wenn ihr so nachlässig euren Glauben in eurem Alltag lebt?“
… in Verantwortung vor Gott
Und dann kommt er zu einem weiteren Punkt: „Führt daher … ein Leben in der Ehrfurcht ´vor ihm`.“ Dabei geht es nicht um eine ängstliche Furcht. Das haben wir nicht nötig. Wir müssen keine Angst vor Gott haben. Als Christen sind wir seine Kinder. Er liebt uns und wir haben sein Wohlwollen. Aber Gott verdient unseren Respekt. Unsere Anerkennung, dass ER viel größer ist als wir. Unseren Gehorsam, weil wir wissen, dass seine Gebote gut für uns sind. Und unsere Unterordnung, weil ER der Schöpfer und wir seine Geschöpfe sind. Genau darauf kommt es an.
Solange wir in dieser Welt leben – in der Fremde, wie Petrus es schreibt – dürfen wir uns nicht so verhalten wie die anderen, die nicht zu Gott gehören. Ein „Das machen doch alle so …“ oder „Was sollen denn die anderen dann denken …“ darf nicht der Maßstab unseres Handelns sein.
Es ist wichtig, dass Gott das, was wir tun, gutheißen kann. Es soll aus seiner Sicht richtig sein. Unser Verhalten und unser Lebensstil soll „ein Leben in Ehrfurcht ´vor ihm`“ widerspiegeln. Darum geht es. Jeden Tag.
Darum: „Seid heilig!“
P.S.: Die praktischen Hinweise von Petrus gehen weiter und wir werden ihnen im nächsten Beitrag folgen …
Zur Vertiefung dieses Themas empfehle ich dir die Beiträge Leben wie Jesus und Leben in der Nachfolge. Schau sie dir doch einfach einmal an!
1 vgl. 1. Petrus 1, 16
Bibelverse zitiert aus:
Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Diesen Artikel findest du auch in der neuen bibellesewelt.de-Veröffentlichung “Himmelsflieger”.
Die vorherigen Beiträge der Serie “entdeckt.” findest du hier:
Eine Sommerreise
Das Grollen des Himmels
Le souffle sur la vallée
Gottes Plan
unvergänglich
Alles Gnade
In Not alles gut?
Orientierung
Stopp es!
Der Sauhund
Seid heilig!
Die nachfolgenden Artikel sind:
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Über den Autor:
Torsten Ratschat, geboren 1967, ist leitender Angestellter in der Stahlindustrie. Er ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder.
„Gottes Plan beinhaltet, dass mit unbekannten Leuten an unwichtigen Plätzen zu belanglosen Zeiten etwas ganz Großartiges und Wunderbares geschieht.“