Sommerreise
Eine Sommerreise …
Heute beginnen wir eine neue Serie: „entdeckt.“. Ob es eine Mini- oder eher eine Maxi-Serie wird, steht noch nicht fest. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt. Klar ist, dass sie ihren Ausgangspunkt auf unserer diesjährigen Sommerreise nimmt.
… mit Hindernissen
Es war eine ganze Zeit lang ungewiss, ob wir dieses Jahr wieder unser Lieblingsziel ansteuern würden. Das lag aber nicht, wie vielleicht viele von euch meinen könnten, an der Corona-Pandemie, die uns alle Anfang dieses, wie sich zeigen sollte, ganz außergewöhnlichen Jahres 2020 getroffen hat.
Vielmehr stand diesem neuerlichen Abenteuer ein ganz banaler Umstand entgegen, dessen längst fällige Beseitigung entweder rechtzeitig vor unserem Urlaub angegangen und vollendet sein sollte oder eben nicht. Vornehm ausgedrückt ging es um Folgendes: Die Renovierung der sanitären Anlage unseres Feriendomizils.
Schließlich zeichnete sich jedoch ab, dass dieses Unterfangen tatsächlich noch zeitgerecht gelingen sollte, was meine Frau und mich erleichtert und gleichzeitig zuversichtlich stimmte.
Wenn da nicht dieser vermeintlich dringende Krankenhaustermin gewesen wäre, der plötzlich, wie aus heiterem Himmel in unserem Terminkalender auftauchte. „Auch das noch! Und das mitten in unseren geplanten zwei Urlaubswochen!“, dachten wir. Allerdings nicht lange. Denn drei Wochen später war er von dort bereits wieder verschwunden. Die ganze Sache stellte sich als doch nicht so dringend heraus und so konnte der Termin ohne Probleme für ein paar weitere Wochen nach hinten geschoben werden. Freie Bahn also für die geplante Reise zu zweit, die wir beide schon so lange herbeigesehnt hatten. Für die Zeit des Ausspannens, die wir nötig brauchten, und für das Gefühl „Einfach-mal-weg-von-zuhause-zu-sein“.
Und los geht‘s
Nach dem Packen, was in diesem Jahr eine größere Geschichte war, weil wir noch eine ganze Reihe von Sachen für unseren Jüngsten mitzunehmen hatten, machten wir uns dann endlich auf den Weg.
Überraschenderweise hatten wir schließlich doch nicht jeden Kubikzentimeter unseres Autos für das Gepäck ausgenutzt. Meine Frau saß am Steuer, ich auf dem Beifahrersitz. Natürlich. Denn im Urlaub bin ich gefährdet; irgendwie schaffe ich es gerade dann immer wieder, mir ein unattraktives Schwarz-Weiß-Foto und ein mehr oder weniger teures Knöllchen einzuhandeln. Es ist daher ratsam, dass wir das genau so machen und ich möglichst die meiste Zeit im Auto als Beifahrer unterwegs bin. Wie gut, wenn man um seine kleinen Schwächen weiß …
Schatz gefunden
Ich mag es im Auto zu lesen. Das vertreibt mir die Zeit auf langen und öden Autobahnstrecken. Diesmal hatte ich kein Buch zur Hand. Wie gut, dass es Smartphones gibt!
Bereits daheim hatte ich beschlossen, meine fortlaufende Bibellese während des Urlaubs einmal zu unterbrechen und irgendwo anders einzusteigen. Ich öffnete also die Bibel-App – und fand einen Schatz!
Entdeckungen …
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wohin wir unterwegs waren? Was unser Ziel sein sollte?
Gefühlt „seit immer“ fahren wir im Sommer als Familie in die Schweiz. „Grandmaman“, meine Schwiegermutter, besitzt dort ein Chalet direkt am Lac de Neuchâtel, in dem wir meist beschauliche und unbeschwerte Urlaubswochen verbringen können. Liebevoll nennen wir dieses kleine, alte, ehemalige Fischerhaus unser „Häuschen“. Viele schöne Erinnerungen verbinden sich hiermit und für meine Frau ist es der schönste Ort der Welt.
Obwohl wir bereits beinahe jeden Kieselstein dort kennen, gibt es doch immer wieder Überraschungen.
Die erste Entdeckung, die wir in diesem Jahr nach unserer Ankunft machten, waren – AMEISEN!
Kaum hatten wir, nach einer langen, ermüdenden Fahrt mit mehreren Staus, die Tür des Chalet geöffnet, schauten sie mich an. Hundertfach! Auf Augenhöhe – und ich bin immerhin bald 2 m groß!
Sie schienen sich im Häuschen mindestens genauso wohl wie wir zu fühlen. Jedenfalls hatten sie sich ganz hervorragend in den Ritzen und Löchern der Wände und der Decke eingerichtet und schienen nicht bereit zu sein, unser Urlaubsdomizil freiwillig zu verlassen. Viele von ihnen waren recht groß und hatten sogar Flügel. Was für ein Gewusel!
Wenn sie jedoch gedacht haben sollten, dass uns das abschrecken würde, hatten sie sich gründlich getäuscht. So fleißig und nützlich Ameisen ansonsten auch sind; sie hatten eindeutig die Grenze überschritten …
… und durchbrochene Gewohnheiten
Nach Bewältigung all dieser Hürden waren wir nun endlich angekommen. Der Urlaub konnte beginnen.
Obwohl wir hier schon so oft waren, gibt es immer wieder besondere Momente. Insbesondere meine Frau hält sie gerne mit der Kamera fest. Ich bin jedes Mal erstaunt darüber, was sie dann so alles damit einfängt.
Während ich im Urlaub morgens gerne etwas länger liegenbleibe als gewöhnlich, liebt sie es früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu genießen. Vorne der See, im Hintergrund, weit entfernt, die Berge. Manchmal kann man bis in die Alpen blicken und den ein oder anderen Viertausender erkennen. Und wie dann – absehbar, aber doch irgendwie unerwartet – die Sonne am Horizont aufsteigt und alles Gewohnte in einem neuen Licht in Szene setzt.
Genauso war es mir auf der Fahrt im Auto gegangen. Als ich die Bibel-App geöffnet und mich für einen neuen Ausgangspunkt entschieden hatte.
Ich widmete mich – zunächst etwas unkonzentriert – einem mir lange bekannten und vielfach gelesenen Text. Und plötzlich strahlte er mir entgegen …
… und mein Herz wurde ganz weich. Was für eine großartige Entdeckung! Oder besser gesagt: Welch wunderbare Entdeckungen (Plural …)!
„Genauso, wie ein neugeborenes Kind ´auf Muttermilch begierig ist`, sollt ihr auf Gottes Wort begierig sein, auf diese unverfälschte Milch …“ (1. Petrus 2, 2)
Auf einmal war genau das passiert. Wie ein Baby die Muttermilch, saugte ich die Worte Gottes begierig in mich hinein. Ganz gebannt begann ich ihren Sinn, ihre Tiefe und Weite zu begreifen. Angeschnallt auf dem Beifahrersitz sitzend las ich die Sätze nicht einmal, zweimal, sondern immer wieder. Die Sonne ging, im übertragenen Sinne, über diesen Versen auf. Das Gewohnte wurde also auch hier in einem ganz neuen Licht in Szene gesetzt …
Gewinn
… und machte mir diesen kleinen Ausschnitt einer langen Autofahrt so unglaublich wertvoll! Was wäre gewesen, wenn ich in diesem Moment auf dem Beifahrersitz nicht die Bibel aufgeschlagen hätte? Ich hätte kostbare, ja himmlische Minuten verpasst!
Genau darum geht es in dieser neuen Mini-/Maxi-Serie. Bei „entdeckt.“ möchte ich gerne einige Gedanken zu diesem biblischen Text teilen.
Und wer weiß, in welchen – hoffentlich hellen – Farben er dann möglicherweise in euren Herzen zu scheinen beginnt …
Zur Ermutigung und Vertiefung: 1. Petrus 2, 2 +3 und Psalm 34, 9
PS: Nein, ihr habt nichts übersehen! Um welchen Bibeltext es bei „entdeckt.“ geht, habe ich tatsächlich noch nicht verraten.
Bibelverse zitiert aus: Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Diesen Artikel gibt es übrigens auch in unserer neuen bibellesewelt.de-Veröffentlichung „zum Anfassen“:
Die weiteren Artikel der Serie „entdeckt.“ findest du hier:
Das Grollen des Himmels
Le souffle sur la vallée
Gottes Plan
unvergänglich
Alles Gnade
In Not alles gut?
Orientierung
Stopp es!
Der Sauhund
Seid heilig!
unbestechlich
100 %-Vertrauen
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Über den Autor:
Torsten Ratschat, geboren 1967, ist leitender Angestellter in der Stahlindustrie. Er ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder.
„Allein die Tatsache, dass Gott durch die Bibel zu uns spricht, sollte uns motivieren neugierig zu werden und uns mit ihr zu beschäftigen.“
„Gott will, dass dein Leben gelingt! Dies zu entdecken wird das Beste sein, was dir je passieren kann!“